Diskussion bei Dorfversammlung Quartiersprojekt in Merten schreitet voran

Bornheim-Merten · Das Quartiersprojekt in Bornheim-Merten schreitet voran. Bei einer Dorfversammlung wurde die Idee zu einem Nachbarschaftsgarten begeisternd aufgenommen. Auch ein Internetportal ist nun online.

 Über die Gestaltung der Klosteranlage wurde auf einer Bürgerversammlung diskutiert.

Über die Gestaltung der Klosteranlage wurde auf einer Bürgerversammlung diskutiert.

Foto: Axel Vogel

In den vergangenen Monaten ist es entwickelt worden, nun ist das Onlineportal für den Bornheimer Ortsteil Merten im Internet aufrufbar. Auf www.unsermerten.de sollen neben Informationen zum Ort auch sämtliche Angebote für Jung und Alt, für Alteingesessene und Neubürger gelistet werden. Freigeschaltet wurde es im Rahmen der jüngsten Dorfversammlung, zu der rund 100 Vertreter örtlicher Einrichtungen und Bürger zusammengekommen waren.

Ziel der Veranstaltung war vor allem die Abfrage zusätzlicher Ideen für eine weitere Verbesserung des dörflichen Miteinanders im Rahmen der Quartiersarbeit im GFO Klostergarten. Neben dem Internetportal wurden auch die in den vergangenen Monaten von Arbeitsgruppen aus Freiwilligen und sozialen Dienstleistern auf den Weg gebrachten Projekte vorgestellt.

"Die Räume sollen kostenlos sein"

Die Moderation des Abends übernahm Nora Beißel, die als Quartiersmanagerin das Projekt seit September betreut. Der Vertrag der 30-jährigen Psychologin und Rehabilitationswissenschaftlerin ist auf drei Jahre befristet, ihre Stelle wird zu 80 Prozent durch die Stiftung Deutsches Hilfswerk gefördert. Rund 410.000 Euro hat die Eigentümerin des ehemaligen Klosters, die Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe, für den Umbau der Quartiers-Räumlichkeiten aufgebracht.

Für den Veranstaltungsraum KulTür, ein Atelier und ein Beratungsbüro zahlt das Quartierszentrum im Jahr 14.000 Euro Miete an das Seniorenzentrum Sankt Elisabeth. Diese Kosten sollen laut Standortleiterin Ursula Meeth durch Vermietung, Fördergelder und Spenden auf lange Sicht refinanziert werden. Meeth: „Die Räume sollen für alle, die dort Veranstaltungen für das Quartier anbieten, kostenlos sein“.

Beteiligung der Bürger als Grundstein

Grundlegender Baustein der Quartiersarbeit – die ersten Überlegungen haben in Merten 2016 mit einer Zukunftswerkstatt begonnen – ist die Beteiligung der Bürger. Da das Interesse derer im Bornheimer Stadtteil groß ist, sorgten in den vergangenen Monaten bereits Workshops über die Herkunft und Nutzbarkeit von Pflanzen und Gemüse („Back to the roots“), Theateraufführungen, ein Picknick im Park und Gymnastikangebote für die unterschiedlichsten Begegnungen.

Das große Interesse zeigt sich auch in der Anzahl der Freiwilligen, die unter anderem Infos für das Online-Portal sammeln wollen. Sie gehören zu den insgesamt 28 Männern und Frauen, die sich bei dem einen oder anderen Projekt demnächst engagieren wollen. „Das ist für uns ein großer Erfolg. Denn bei der letzten Dorfversammlung waren es deutlich weniger“, freute sich denn auch Beißel und zog den Vergleich zur vorherigen Veranstaltung im März 2018. Als neues Projekt präsentiert und von den Besuchern begeistert aufgenommen wurde der geplante „Nachbarschaftsgarten und Acker᠆schule“.

Gemeinsam mit Studenten der Alanus Hochschule, der Alfterer Stadtplanerin Sonia Teimann und Mertener Bürgern soll auf einer 600 Quadratmeter großen, bisher ungenutzten Fläche zwischen dem Seniorenzentrum und der Straße Klostergarten ein Nachbarschaftsgarten entstehen. Die Wünsche Einzelner: „Hochbeete für alle und aussterbende Gemüse- und Obstsorten samt Sitzgelegenheit zur Begegnung“.

Workshop im Februar

Auch die Einrichtung eines interkulturellen Begegnungscafés – eine bisher noch nicht umgesetzte Anregung aus der ersten Versammlung – wurde konkretisiert. Der Vorschlag soll aufgegriffen und Gespräche mit der muslimischen Gemeinde in Bornheim in den nächsten Wochen in Angriff genommen werden. Daneben möchte sich die Jugend mehr in die Quartiersarbeit einbringen. So hofft das Jugendparlament, mit einem Poetry-Slam Jung und Alt ins KulTür locken.

Auf der Wunschliste stehen unter anderem auch ein Mini-Jugendzentrum und eine Boule-Bahn. Diese Ideen sollen beim nächsten Workshop am Freitag, 8. Februar, 18 bis 20 Uhr, im KulTür, Klosterstraße 2, diskutiert werden. Die Veranstaltung ist für Jedermann offen.

Wer Interesse hat, bei einem der Projekte mitzumachen, oder eines der Angebote zu nutzen, kann sich unter 0 22 27/9 20 60 oder per E-Mail unter kontakt@gfo-klostergarten.de informieren und auch anmelden.

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