Kriminalität im Vorgebirge Polizei berät über Schutz vor Einbrechern

Bornheim-Hersel · An einem mobilen Stand vor dem Herseler Aldi stehen der Bornheimer Polizeihauptkommissars Günter Karger und der Technische Sicherheitsberater Roland Kirschhausen Rede und Antwort.

Während die Kollegen des Bornheimer Polizeihauptkommissars Günter Karger in der Herseler Ursulinenstraße eine Umfeldbefragung wegen zweier Einbrüche in der Nachbarschaft machen, die sich am Vortag ereigneten, steht Karger mit dem Technischen Sicherheitsberater der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle des Bonner Polizeipräsidiums, Roland Kirschhausen, vor dem Aldi-Markt und klärt besorgte Bürger über Schutzmaßnahmen zur Einbruchsverhinderung auf.

„Der Einbruch ist heute ein Massendelikt wie früher der Autoaufbruch“, sagt Karger, der nahezu 40 Jahre im Schichtdienst der Bornheimer Polizei gearbeitet hat und sich erst langsam daran gewöhnt, die Nächte durchzuschlafen. Seit September des vergangenen Jahres ist er offiziell der Bornheimer Bezirksbeamte, der mit allen Delikten der Stadt vertraut ist. Er kennt nach eigener Aussage nicht nur jede Straße seines Bezirks, sondern darüber hinaus auch „Gott und die Welt“. Seine persönliche Erfahrung steht teilweise im Widerspruch zu der Meinung seines Kollegen von der kriminaltechnischen Beratungsstelle. Einig sind sich beide, dass der Einbau diverser Sicherheitstechnik für Haus oder Wohnung unabdingbar ist.

Aufmerksame Nachbarn können schon helfen

In ihrer Beratung vor Ort demonstrieren sie am Beispiel von Tür- und Fenstersicherungen, wie mit geringen Mitteln Einbrecher abgeschreckt werden können. Ein sicherheitsbewusstes Verhalten, das keine gekippten oder offenen Fenster bei Abwesenheit zulässt, schützt ebenso wie eine auch nur bei kurzer Abwesenheit verschlossene Tür. Bei Verlust eines Schlüssels, womöglich sogar mit Hinweisen auf die dazugehörige Adresse, sollte unverzüglich der Schließzylinder ausgetauscht werden.

Doch schon bei dem Hinweis, das Haus bei Abwesenheit bewohnt erscheinen zu lassen, gehen die Meinungen der Experten auseinander. Karger empfiehlt persönlich, Rollläden bei Abwesenheit zu schließen. Aus Erfahrung weiß er, dass es dem Einbrecher schwerfällt, mit einer Hand den Rollladen hochzuhalten, um mit der anderen Hand ein Fenster aufzuhebeln.

Dagegen sieht Kirschhausen kein Hindernis in einer Jalousie, die auf einfache Weise mit einem Teppichmesser zu durchtrennen ist. Er rät auch bei Abwesenheit zu einem täglichen Öffnen. Doch der wichtigste Schutz vor Einbrechern seien nach wie vor aufmerksame Nachbarn, die auch bei einer geringen Auffälligkeit, den Notruf, die 110, anrufen, sich Autonummern und Beschreibungen merken. Mit einem wissenden Lächeln fügt Karger noch hinzu, dass vor allem auch eine gute Versicherung des eigenen Hab und Guts sehr hilfreich sei.

Weitere Informationen und eine eingehende Sicherheitsberatung der Beamten gibt es vor Ort oder im Polizeipräsidium bei dem Kommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz unter (0228) 15 76 76. Die Beratung ist kostenlos.

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