Gefahr im Sechtemer Straßenverkehr Pappfiguren machen auf Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam

Sechtem · Die Bürgerinitiative "Sechtem 21" und Anwohner setzen mit installierten Pappfiguren ein Zeichen gegen die Gefahr im Straßenverkehr.

 Die zwei Pappfiguren symbolisieren die Forderung von Sechtemern nach der Umgehungsstraße K 33 n zur Entlastung des Ortseingangs.

Die zwei Pappfiguren symbolisieren die Forderung von Sechtemern nach der Umgehungsstraße K 33 n zur Entlastung des Ortseingangs.

Foto: Axel Vogel

Die Situation könnte ganz schnell richtig brenzlig werden. Auf der Verkehrsinsel am südwestlichen Ortseingang Sechtems steht eine Frau, am Straßenrand wiederum ihr Kind. Das Kind möchte seiner Mutter offenbar hinterherrennen. Es ruft: "Mama warte!" - während Auto um Auto vorbeifährt. Bei Mutter und Kind handelt es sich allerdings nicht um echte Menschen. Die beiden sind Figuren aus Holzgestellen und Pappmaché. Das Kind verfügt zudem über eine Sprechblase mit eben den Worten "Mama warte!", an der Handtasche der Frau ist die Warnung "Pass auf!!" angebracht.

Aufgestellt wurden die Figuren von Anwohnern der Ecke Breslauer Straße/Bahnhofstraße/Kaiserstraße. "Die Figuren sollen auf die Gefahren an dieser Stelle aufmerksam machen", erläutert Heinz-Jürgen Schmitz von der Bürgerinitiative "Sechtem 21". In dieser haben sich die Anwohner des Bereichs zusammengetan. Schon jetzt sei die Ecke sehr gefährlich. Es gebe zu viel Verkehr, und viele Autofahrer führen zu schnell, heißt es von der Initiative. Laut Schmitz kommt es praktisch wöchentlich zu Auffahrunfällen.

Mehr Verkehr wird befürchtet

Zudem befürchtet die Initiative, dass es noch viel mehr Verkehr an der Ecke geben werde, wenn das große Neubaugebiet Se 21 mit der Umgehungsstraße L 190 n kommt, ohne dass zugleich die Ortsumgehung durch den Bau der K 33 n komplettiert wird. "Es ist doch widersinnig, eine Umgehung wieder in den Ort hineinzuleiten", findet Schmitz. So fordern die Mitglieder der Bürgerinitiative weiterhin, die K 33 n zusammen mit dem Baugebiet und der L 190 n zu bauen.

Anlass für den aktuellen Protest ist, dass das Baugebiet Se 21 am Mittwoch wieder einmal auf der politischen Tagesordnung steht. Der Bornheimer Ausschuss für Stadtentwicklung wird sich mit der Frage beschäftigen, wie der Bereich einmal aussehen soll, wo die Erfurter Straße, die Wendelinusstraße, die Bahnhofstraße und die Wilmuthstraße (der Eichholzweg soll dort abgebunden werden) aufeinandertreffen.

Zwei Varianten zur Auswahl

Nach den Vorstellungen der Stadtverwaltung soll hier ein Verkehrsknotenpunkt entstehen sowie eine Aufenthaltsfläche als "neues städtebauliches Bindeglied zwischen altem und neuem Ortsteil", wie es in der Vorlage der Verwaltung für die Ausschusssitzung heißt. Und weiter: "Damit entsteht die Möglichkeit, den gesamten Bereich um die Wendelinuskapelle und den Friedhof städtebaulich und verkehrlich neu zu ordnen und zu gestalten."

Für die Verkehrsführung schlägt die Stadtverwaltung den Ausschussmitgliedern zwei Varianten zur Auswahl vor: einen typischen Kreisel mit einem Durchmesser von 30 Metern oder einen Kreisverkehr mit einer rechteckigen Grundform. Die Verwaltung schlägt weiter vor, die Aufenthaltsflächen "einheitlich und identitätsstiftend" zu gestalten. "Hier würde die Verwendung von Straßenklinker einen Bezug zur Bausubstanz im alten Ortskern, speziell der Wendelinuskapelle, herstellen und dem Platzbereich einen unverwechselbaren Charakter geben", heißt es vonseiten der Stadt.

Das letzte Wort haben am Mittwoch die Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung. Nicht auf der Tagesordnung steht indes die K 33 n. Anfang Januar hatte der Ausschuss entschieden, die Planung der Straße nicht bereits für 2019 vorzusehen. Hintergrund ist, dass die Straße, obgleich als Kreisstraße gedacht, nicht vom Rhein-Sieg-Kreis bezahlt werden würde, da dieser keinen vordringlichen Bedarf sieht. Demnach müsste die Stadt die Straße komplett alleine bezahlen. Doch auch die Stadtverwaltung sieht zurzeit keine verkehrliche Notwendigkeit, um dafür Geld auszugeben. Dieser Meinung hatte sich der Ausschuss im Januar mehrheitlich angeschlossen.

Der Ausschuss für Stadtentwicklung tagt am Mittwoch ab 18 Uhr im Bornheimer Ratssaal, Rathausstraße 2.

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