Durch Unterstützung des Landes Neuer Wohnraum in Bornheim

Bornheim · Bürgermeister Wolfgang Henseler und Bauministerin Ina Scharrenbach unterzeichnen eine Vereinbarung für das Baugebiet am Bornheimer Kallenberg. Dieses wird nun gemeinsam mit der Entwicklungsgesellschaft NRW Urban angegangen.

Das Baugebiet am Kallenberg ist quasi Chefsache. Schließlich war Ina Scharrenbach, Landesministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, am Donnerstag eigens ins Bornheimer Rathaus gekommen, um mit Bürgermeister Wolfgang Henseler die Zielvereinbarung zur Entwicklung des Baugebiets zu unterschreiben.

Nach den Vorstellungen von Stadt und Kommunalpolitik soll auf der fünf Hektar großen Fläche zwischen Kalkstraße, Mühlenstraße, Hebbelstraße und Pohlhausenstraße neuer Wohnraum entstehen. Rund 150 Wohneinheiten in Ein- und Mehrfamilienhäusern könnten es werden. Das Gebiet liegt innerstädtisch und ist durch Straßen und Stadtbahn gut angebunden. Geschäfte, Kitas und Arztpraxen sind nicht weit entfernt.

„Der Druck auf den Wohnungsmarkt ist sehr stark“, sagte Henseler. Um diesbezüglich am Kallenberg Abhilfe zu schaffen, hat sich die Stadt bei der Landesinitiative Flächenpool NRW beworben – mit Erfolg. Gemeinsam mit der landeseigenen Entwicklungsgesellschaft NRW Urban wird das Projekt nun angegangen. „Wir übernehmen die Aufgaben, die bei einer Baugebietsentwicklung erforderlich sind“, sagte Franz-Josef Lemmen von NRW Urban: vom Grunderwerb über die Erschließung bis zur Vermarktung. Laut Lemmen ist der Kallenberg eine „bodenordnerische Herausforderung“. Er bezog sich damit auf den Umstand, dass sich die Parzellen der Fläche auf rund 100 Eigentümer verteilen. Es gehe nun darum, die Eigentümer unter einen Hut zu bekommen. Die meisten seien aber an der Entwicklung interessiert, so Lemmen.

Übernahme der Aufgaben vom Grunderwerb bis zur Vermarktung

Des Weiteren befinden sich auf dem Gebiet die Reste eines alten römischen Landhauses, einer Villa rustica. Wie Bornheims Erster Beigeordneter Manfred Schier sagte, sei nach Absprache mit den Denkmalpflegern eine Lösung erarbeitet worden, bei der das Bodendenkmal möglichst unangetastet bleibt. Es werde Aufschüttungen geben und auf Keller im Bereich der historischen Überreste verzichtet. Mit Blick auf Grundstückseigentümer, die sich nicht beteiligen wollen, meinte Schier: „Wer nicht mitmachen will, ist dann auch raus.“

Scharrenbach erläuterte, dass der zentrale Gegenstand dieser und mit anderen Kommunen geschlossenen Zielvereinbarungen die Schaffung von Wohnraum sei. NRW Urban unterstütze dabei. Scharrenbach: „Die Stadt bleibt aber in der Verantwortung.“ Zugleich betonte die Ministerin, dass am Kallenberg mindestens 30 Prozent geförderter, also preisgebundener Wohnraum entstehen soll. Die Kosten für die Projektentwicklung bezifferte sie auf 3,75 Millionen Euro.

Nach Auskunft von Reiner Daams, Referatsleiter im Bauministerium, kommt das Geld von der NRW Bank, vorfinanziert mittels einer Landesbürgschaft. „Abgerechnet wird später“, so Daams. Nach einer Schätzung von Lemmen könnte das Projekt in fünf bis sechs Jahren abgeschlossen sein.

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