Brandschutz im Vorgebirge Neue Autos sind zu groß für alte Feuerwehrhäuser

Bornheim · Gleich mehrere Feuerwehrfahrzeuge beschäftigen aktuell die Bornheimer Stadtverwaltung. Die Standorte in Bornheim, Hemmerich und Waldorf müssen wegen Mannschaftstransportern umgebaut werden.

 Werbung für ein Carport vom Discounter: Unbekannte haben das Flugblatt hinter den Scheibenwischer geklemmt.

Werbung für ein Carport vom Discounter: Unbekannte haben das Flugblatt hinter den Scheibenwischer geklemmt.

Foto: Privat

Der Hinweis darauf erreichte den GA aus Feuerwehrkreisen. Kürzlich hatten Unbekannte einen Werbezettel an der Windschutzscheibe eines Feuerwehrautos vor dem Gerätehaus an der Königstraße angebracht. Darauf abgebildet: das Angebot eines Discounters für einen leicht aufzubauenden Carport. Vermutlich war es nur ein Spaß, allerdings steckt darin mehr als nur eine Prise Ernst.

Denn wie rund um die Freiwillige Feuerwehr Bornheim zu hören ist, beschäftigen gleich mehrere Feuerwehrfahrzeuge aktuell die Stadtverwaltung. Zwar will man im Rathaus auf GA-Anfrage nicht von Problemen sprechen. Allerdings wird klar, vor welchen Herausforderungen die Stadt steht, um den Brandschutz Bornheims optimal zu gewährleisten.

Bornheim-Ort: Kürzlich hat die Freiwillige Feuerwehr gleich drei neue Mannschaftstransportfahrzeuge (MTF) erhalten: für die Löschgruppen in Hemmerich, Waldorf und eben Bornheim. Hinter die Scheibenwischer des letzteren Autos war besagtes Flugblatt geklemmt worden. Wie Feuerwehrleute erklären, passt das neue MTF nicht ins Gerätehaus an der Königstraße. Die Stadt verneint das. „Das Fahrzeug passt in die Halle“, sagt Stadtsprecher Rainer Schumann. Zugleich räumt er aber ein, dass dafür jedoch ein neues Hallentor notwendig ist. „Dieser Zusammenhang ist der Verwaltung bekannt und wurde bei der Anschaffung berücksichtigt“, so Schumann.

In der Tat stellt das Tor am Bornheimer Gerätehaus ein Problem dar. Das geht aus der fast 300 Seiten starken Fortschreibung des städtischen Brandschutzbedarfsplans hervor. Darin heißt es unter anderem zum Gerätehaus in Bornheim-Ort: „Durch die Schwergängigkeit der Tore entstehen Verletzungsgefahren für die Einsatzkräfte sowie Verzögerungen im Einsatzverlauf zulasten der Einhaltung der Hilfsfrist. Sowohl die Maße der Tore als auch die Maße der Fahrzeugstellplätze können als unterdimensioniert bezeichnet werden.“ Wie berichtet, soll das Gerätehaus an der Königstraße schließen. Sobald die Stadt ein Grundstück hat, soll am Hellenkreuz ein gemeinsamer Standort für die Löschgruppen Bornheim, Brenig und Dersdorf entstehen.

Hemmerich:Zwar passt das neue Hemmericher MTF ins Gerätehaus an der Waasemstraße – allerdings nur gerade so. „Der Spielraum am Tor ist zwar gering, das Hallentor lässt sich aber öffnen“, sagt Schumann. Um die Situation dort zu verbessern, solle der Innenraum des Feuerwehrgerätehauses „in geringem Umfang umgestaltet“ werden.

Waldorf:Wie der GA aus Feuerwehrkreisen ebenso erfuhr, kann das neue Waldorfer MTF zwar im Gerätehaus an der Hostertstraße untergestellt werden, allerdings ist es zu lang, um das Hallentor schließen zu können. Dazu Schumann: „Dort wird ein geplanter Umbau des Tores dazu führen, dass der Stellplatz wieder voll umfänglich verschlossen werden kann. Der Stellplatz wird derzeit als Carport genutzt.“

Walberberg: Aktuell lahmgelegt ist das MTF der Löschgruppe Walberberg. Laut Stadt hat das Auto aufgrund eines Rostschadens kein neues Tüv-Siegel erhalten. Daher nutzen die Feuerwehrleute das alte MTF aus Bornheim. Im vierten Quartal 2019 soll auch die Wehr in Walberberg ein neues Exemplar bekommen. Dennoch soll das alte repariert werden. Wie Schumann sagt, könne die Löschgruppe so mit ihrem gewohnten Fahrzeug weiter arbeiten. Ebenso erhöhe eine Reparatur den Verkaufserlös.

„Fahrzeugbeschaffungen für die Freiwillige Feuerwehr werden im Rahmen eines Fahrzeugkonzepts bereits Jahre im Voraus geplant“, erläutert Schumann. Bei der Beschaffung würden die Gebäudemaße berücksichtigt. Generell führe die Umsetzung des Brandschutzbedarfsplans zu Veränderungen bei Fahrzeugen und Gebäuden. „In diesem Zusammenhang ertüchtigt die Stadt Bornheim ihren Gebäudebestand, den sie für die Feuerwehr unterhält“, sagt er. Diese Prozesse seien mit Um- und Ausbaumaßnahmen an Kitas und Schulen vergleichbar. „Da es sich hierbei um geplante Maßnahmen und bekannte Veränderungen handelt, kann von Problemen nicht die Rede sein“, so Schumann.

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