Gespräch mit Leiterin Musikschule in Bornheim sucht neue Räume

Bornheim · Die Leiterin der Bornheimer Musikschule, Mary Schirilla, hat eine Bilanz des Jahres 2018 und stellt neue Projekte vorgestellt. Gesucht werden weiterhin neue Unterkünfte.

Neue Unterrichtsräume, Ideen für 2019 und ein Auftritt bei Bundesligist Borussia Dortmund: Die musikalische Grundversorgung der 1780 Schüler und geplante Konzerte waren jetzt Thema bei einem Gespräch mit Bornheims Musikschulleiterin Mary Schirilla und Vertreterinnen des Trägervereins um die Vorsitzende Marie-Therese van den Bergh.

Noch ganz begeistert erzählte Schirilla, seit 18 Jahren Chefin der Musikschule, vom Weihnachtskonzert der Geigenkinder in der VIP-Lounge des Dortmunder BVB-Stadions im Dezember. „Das war der Höhepunkt des Jahres. Das Engagement für unsere jungen Geiger kam so überraschend, dass ich zuerst an eine versteckte Kamera dachte“, blickte die 57-Jährige zurück. 20 Nachwuchsmusiker zwischen fünf und zehn Jahren begeisterten die Fußballprofis und ihre Gäste mit verschiedenen Stücken. Als Dankeschön erhielten die Mädchen und Jungen Mützen des Vereins und die Musikschule eine Spende von 1000 Euro.

Suche nach neuen Unterkünften

Das Geld können die Bornheimer gut gebrauchen. Denn seit dem vergangenen Jahr ist die Musikschule, die für ihren Unterricht Klassenzimmer in verschiedenen Schulen nutzte, auf der Suche nach neuen Unterkünften. „Durch den Offenen Ganztag sowie den verstärkten Förderungs- und Differenzierungsunterricht brauchen die Schulen ihre Räume selber“, erklärte Schirilla. Einiges hat sich bereits getan. So wird seit September im ehemaligen Flüchtlingscontainer der Stadt an der Goethestraße Unterricht in Klavier, Flöte, Geige und Gitarre erteilt. Die für 2000 Euro sanierten Räume sind zunächst als Provisorium für ein Jahr vorgesehen. Schirilla und der Trägerverein hoffen allerdings auf eine Dauerlösung.

Damit wäre die musikalische Grundversorgung der Schüler aus Bornheim und Roisdorf sichergestellt. Für diejenigen aus Waldorf, Rösberg und Merten ist eine Unterbringung in den Jugendgemeinschaftsräumen in Dersdorf angedacht, für die Schüler der Rheinschiene sollen noch Räume angemietet werden.

Kosten von 4000 Euro

Die anfallenden Kosten betragen 4000 Euro. Einen entsprechenden Antrag, um die Finanzierung zu stemmen, hat die Musikschule bereits bei der Stadt Bornheim gestellt. „Dann hätten wir drei Zentren. Die jeweiligen Grundschulen in Bornheim, Waldorf und Hersel wären entlastet“, so Schirilla. Der Schlagzeug-Unterricht erfolgt mittlerweile im Gewerbegebiet an der Allerstraße in Hersel. Auch dort hofft die Musikschule auf die Anmietung weiterer Räume. Der Unterricht in Sechtem findet bis auf Weiteres, trotz gelegentlicher zeitlicher Engpässe, in der Wendelinus-Grundschule statt. Schirilla: „Wenn die Stadt allerdings unseren Zuschuss erhöhen sollte, könnten wir auch dort Räume mieten.“

Sie und ihr Team bereiten zurzeit die Feier zum 26. Geburtstag der Musikschule am Sonntag, 24. März, 17 Uhr, im Bornheimer Rathaus vor. Dort tritt dann auch die Musikschulband „Black Rose“ auf, deren Mitglieder zwischen zwölf und 14 Jahren im November beim Wettbewerb „Musizierende Jugend im Rhein-Sieg-Kreis“ mit „Fließende Gedanken“ den ersten Preis samt Sonderpreis für den besten selbst geschriebenen und komponierten Song erhalten haben.

Besuch in London angepeilt

Am Sonntag, 30. Juni, folgt in der Europaschule ab 11 Uhr das Ensemble-Konzert und ab 15 Uhr das Kinderfest für die Ballettkinder und die „Jekits“ („Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen“), hinter dem sich ein kulturelles Bildungsprogramm des Landes NRW verbirgt. Einen festen Platz im Terminkalender haben zudem die Auftritte der Musikschüler bei Adventsfeiern in Seniorenheimen und bei der Frauen-Union.

Angepeilt ist ebenfalls ein Besuch der Bornheimer bei einem Schulorchester in London. Seit zehn Jahren besteht der Austausch. In den ersten Vorbereitungen stecken ferner die Planungen für das Beethovenjahr 2020. Die Musikschule beteiligt sich sowohl an den Veranstaltungen des Rhein-Sieg-Kreises als auch an denen der Stadt Bornheim.

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