"Ostereierschießen" in Hersel Mit ruhiger Hand zum Osterei

BORNHEIM-HERSEL · Mit Kanonen auf Spatzen zu schießen ist bekanntlich keine gute Idee. Mit dem Luftgewehr auf Ostereier zu zielen allerdings auch nicht.

 Beim Ostereierschießen der Herseler Schützen ist viel los.

Beim Ostereierschießen der Herseler Schützen ist viel los.

Foto: Roland Kohls

Deshalb schoss die St. Hubertus Schützenbruderschaft Hersel 1847 e.V. bei ihrem traditionellen "Ostereierschießen", das seit 40 Jahren am Palmsonntag stattfindet, auch nicht auf, sondern um das bunte Oval. 3240 gefärbte Eier lagen bereit, für die besten Schützen gab es Sachpreise zu gewinnen. Beim "Korkenschießen" mit der Luftpumpe wurden kleinere Kinder mit leckeren Überraschungseiern belohnt.

"Der Trick ist, dass man das Gewehr ruhig halten und mit beiden Augen ganz nah an die Linse herankommen muss", weiß der siebenjährige Robin aus Hersel, der die Technik der Erwachsenen beim Ostereierschießen ganz genau beobachtet hatte.

"Dank einer polizeilichen Sondergenehmigung dürfen heute Kinder ab zehn Jahren mit dem Luftgewehr schießen", erklärte Brudermeister Alois Saß, der sich über die rege Beteiligung freute. "Zum Ostereierschießen kommen auch immer viele Familien, die eigentlich nichts mit dem Schützenverein zu tun haben."

Die zwölf Schießstände des Herseler Schützenhauses waren immer gut besetzt, pro Treffer ins Schwarze gab's ein Ei. "Wer mit drei Schüssen 30 Punkte auf der Karte erreicht, darf im Stechen um die Sachpreise schießen" erläutert Saß das Reglement. Hans Peter Gierlich, Ines Schoofs und Marion Franzen freuten sich als beste Schützen des Tages über Gutscheine für das Uedorfer Caféhäuschen.

Mit 15 Ostereiern gab sich Kristina Müller, die das Luftgewehr als inaktives Mitglied des Schützenvereins nur zu diesem Anlass in den Händen hält, zufrieden. "Ich schieße nicht so oft, aber es klappt trotzdem noch ganz gut", freute sich die Herselerin. "Schießen ist ein Sport, bei dem es vor allem darum geht, sich zu konzentrieren und alles um sich herum auszublenden", bringt Brudermeister Saß seinen Sport auf den Punkt. Beim fröhlichen Gewusel im Schützenhaus war dies wohl die schwierigste Aufgabe.

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