Bordsteine in der Friedrichstraße Mit dem Rollator nicht zu überwinden

BORNHEIM-ROISDORF · Nichts geht mehr, der Rollator ist nicht über die kleine Stufe zu schieben. Der Sprecher der Roisdorfer Anliegergemeinschaft, Winand Flohr, demonstriert, wie mühevoll es ist, das Hindernis mit dem Gehwagen an der neu gestalteten Friedrichstraße zu überwinden.

 Winand Flohr, der nicht gehbehindert ist, demonstriert, wie schwierig es ist, mit dem Rollator auf den Bürgersteig zu gelangen.

Winand Flohr, der nicht gehbehindert ist, demonstriert, wie schwierig es ist, mit dem Rollator auf den Bürgersteig zu gelangen.

Foto: Roland Kohls

An mehreren Übergängen an der Friedrichstraße sind die Bordsteine für Rollatorfahrer kaum mehr zu bewältigen, sagt Flohr. "Wir haben die Stadt mehrfach darauf hingewiesen." So gab es Anfang April einen Ortstermin mit Bürgermeister Wolfgang Henseler, Mitarbeitern des zuständigen Amtes und dem Planer. "Selbst der Bürgermeister war nicht in der Lage einen Rollator am Übergang an der Kreuzung Brunnenallee von der Straße auf den Gehweg zu schieben", so Flohr.

Das Argument der Verwaltung, dass sehbehinderte und blinde Menschen eine drei Zentimeter hohe Bordsteinkante benötigen, um den Gehweg mit einem Stock ertasten zu können, lässt der Sprecher nicht gelten. "Wir haben hier ausreichend Platz, um Seh- und Gehbehinderten gleichermaßen gerecht zu werden", findet er. Neben dem für Sehbehinderte gekennzeichneten Bereich könne der Bordstein hinreichend tief abgesenkt werden.

An anderen Übergängen auf der Friedrichstraße wurde der Bordstein sogar tiefer abgesenkt. Alles in allem seien die Anlieger aber verwundert, dass der Behindertenbeauftragte der Stadt die Übergänge nicht beanstandet und die Stadt keine Mängel geltend gemacht habe. Schließlich würden auch die Bewohner der beiden Seniorenheime unterhalb der Friedrichstraße die Straße häufig nutzen. Ein weiteres Ärgernis sei, dass verschiedene Kappen von Hydranten und Wasserabsperrhähnen bis zu drei Zentimeter unter Straßenniveau und teilweise ohne Abdichtung eingebaut worden seien. Auf den Kappen würde sich Wasser sammeln, das in den Asphalt sickern werde und bei Frost dazu führe, dass der Asphalt aufplatzt.

"Wir können nicht nachvollziehen, dass die Stadt diesen offensichtlichen Baumangel bei der Schlussabnahme nicht moniert hat", betont Sprecher Flohr. "Da hilft auch eine fünfjährige Gewährleistung nicht. Wenn die Schäden erst im sechsten Jahr auftreten, wird wieder nur geflickt." Die Anlieger überlegen deshalb, ihren Beitrag erst nach der Beseitigung der Mängel zu bezahlen. "Wir müssen viel Geld zahlen, da wollen wir wenigstens eine Straße ohne Mängel haben." sagte Flohr.

Mit dem Thema beschäftigt sich auch eine Anfrage des Roisdorfer Ortsvorstehers Harald Stadler an den Verkehrs- und Planungsausschuss, der am Mittwoch, 14. Mai, tagt. Stadler will beispielsweise wissen, ob die Bordsteine nachträglich abgesenkt werden.

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