Bildung in Bornheim Mertener Schulcampus soll aufgelöst werden

Bornheim-Merten · Martinus-Grundschule oder Heinrich-Böll-Sekundarschule: Aus Platzgründen ist die Verlegung einer der beiden Einrichtungen angedacht. Kommende Woche berät die Politik über die Pläne der Stadt Bornheim.

Während der politischen Sommerpause wollte sich die Stadt Bornheim zu entsprechenden Überlegungen noch nicht äußern, jetzt ist die Katze aber aus dem Sack. Nach den Vorstellungen der Stadtverwaltung soll der Schulcampus an der Mertener Beethovenstraße aufgelöst werden und eine der beiden Schulen einen neuen Standort erhalten. Das geht aus den vorliegenden Unterlagen für die nächste Sitzung des Ausschusses für Schule, Soziales und demographischen Wandel hervor, der in der kommenden Woche tagt.

In der Ausschusssitzung wird sich die Politik unter anderem mit dem Entwurf des Schulentwicklungsplans für 2017/18 bis 2022/23 beschäftigen. Dieser sagt aus, dass sowohl die Martinus-Grundschule als auch die Heinrich-Böll-Sekundarschule mehr Platz benötigen werden. Beide befinden sich bekanntlich auf dem Gelände an der Beethovenstraße. Die Grundschule ist aktuell zweizügig, die Sekundarschule dreizügig.

In der Sitzung will sich die Stadtverwaltung von der Politik beauftragen lassen, zu prüfen, welche Möglichkeiten es gibt, die Grundschule um einen dritten Zug zu erweitern sowie die Sekundarschule gegebenenfalls um einen vierten Zug – und das auch unter Berücksichtigung des Schulbusverkehrs sowie der Parkplatzsituation.

UWG hat Standort ins Spiel gebracht

In ihrer Begründung für diesen Beschlussentwurf wird die Stadt dann konkreter: „Allein um den aktuellen Raumbedarf bei zu erwartendem weiteren Anstieg des Bedarfs an Offenen Ganztagsschulplätzen der Grundschule und den anerkannten Raumbedarf der dreizügigen Sekundarschule zu erfüllen, sind bauliche Erweiterungen für beide Schulen notwendig, die sich kaum an dem Standort parallel umsetzen ließen“, schreibt die Stadt. Und ergänzt: „Deshalb ist die Entscheidung notwendig, die Schulstandorte zu trennen, um die Entwicklungsmöglichkeit beider Schulen zu wahren.“

Die SPD hatte bereits während des Sommers von den Plänen der Stadt berichtet. Zugleich hatten sich die Sozialdemokraten positiv zu der Idee geäußert. „Wir sehen eine gute Möglichkeit in der von der Stadtverwaltung angedachten Lösung: einen Neubau für die Grundschule errichten und die jetzigen Räume der Martinus-Schule für die Sekundarschule umbauen“, hatte Ute Krüger, schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, mitgeteilt.

Die UWG hatte postwendend dagegen gehalten, sich ihrerseits für einen Umzug der Sekundarschule ausgesprochen. Die Wählergemeinschaft hatte in einer Pressemitteilung für die Auslagerung einer „bedarfsgerechten, nach den neuesten pädagogischen und baulichen Erkenntnissen errichteten Sekundarschule an eine verkehrsgünstige Stelle“ plädiert und einen Standort zwischen Stadtbahnlinie und L 183 (Bonn-Brühler-Straße) ins Spiel gebracht.

Auch die FDP hatte sich daraufhin grundsätzlich für die Verlegung der Sekundarschule und den Verbleib der Grundschule im Ortskern ausgesprochen. Allerdings sei es noch zu früh, um eine Festlegung zu treffen, denn ohne belastbare Aussagen zu Schülerzahlen und Baukosten sei keine seriöse Entscheidung möglich, hieß es von der FDP.

Der Ausschuss für Schule, Soziales und demographischen Wandel tagt am Donnerstag, 28. September, im Bornheimer Ratssaal, Rathausstraße 2. Beginn ist um 18 Uhr.

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