"bon(n)heure" in Uedorf Mehr als eine "schöne Stunde"

BORNHEIM-UEDORF · Der kräftige Applaus bestätigte, dass das Ensemble "bon(n)heure" seinen Zuhörern tatsächlich eine "schöne Stunde" bei Wohnzimmeratmosphäre in der Uedorfer Kreativ-Werkstatt bescherte. Innerhalb der Reihe "Sonntags um fünf" spielten dort die Bonnerin Beate Dix-Schäfer (Querflöte), Hella Wallbaum (Klarinette) aus Niederdürenbach im Landkreis Ahrweiler sowie die Uedorferin Ulla Pietruk am Klavier.

 Werke für Klavier, Querflöte und Klarinette präsentieren (von links) Ulla Pietruk, Beate Dix-Schäfer und Hella Wallbaum bei Wohnzimmeratmosphäre.

Werke für Klavier, Querflöte und Klarinette präsentieren (von links) Ulla Pietruk, Beate Dix-Schäfer und Hella Wallbaum bei Wohnzimmeratmosphäre.

Foto: Roland Kohls

Pietruk, Besitzerin der Kreativ-Werkstatt, kennt beide Musikerinnen über die Arbeit an verschiedenen Musikhochschulen. "Seit mehr als einem Jahrzehnt musizieren Hella und ich zusammen. 2010 kam dann noch Beate hinzu", erzählte Pietruk. "Für uns alle war es unser ganzes Leben lang schon ein Bedürfnis zu musizieren", ergänzte Dix-Schäfer. Das sahen auch Pietruk und Wallbaum so. "Wir wollten immer Musik weitergeben und mit Musik kommunizieren", meinte Wallbaum.

Zwischen Regalen, besetzt mit kleinen Leuchttürmen, unzähligen Büchern, einer kleinen Geige und Panflöte begann das Trio mit einem Concertino in C-Dur des thüringischen Komponisten Caspar Kummer (1795-1870) in Originalbesetzung. Pietruk: "Eigentlich ist es eher eine sehr spezielle Zusammensetzung mit Flöte, Klavier und Klarinette, dennoch haben wir einige Originalbesetzungen gefunden." Es folgten "En route vers le bonheur" von Charles Koechlin und Werke im Bereich der Tänze wie ein Walzer von César Cuis sowie Camille Saint-Saëns' "Tarantella op. 6", was für besonderen Applaus sorgte. Um die Stücke in ihre jeweilige Zeit einzuordnen, lieferte Pietruk interessante Hintergründe. "Bei 'Tarantella op. 6' wird es einem besonders warm. Es ist ein sehr dynamisches und schnelles Stück. Da hatten wir bei den Proben viel Spaß." In Apulien tauchte der Tarantellatanz im 17. Jahrhundert zum ersten Mal auf. Er galt als therapeutischer Tanz, der angeblich half, das Spinnengift einer Tarantel herauszuschwitzen. Mit den letzten beiden Stücken, "Deux Interludes pour flûte, violon et clavecin ou harpe" von Jacques Ibert sowie anschließend "Czardas" von Jérôme Naulais, bereiteten die Musikerinnen dem Publikum einen interessanten, kurzweiligen Abend.

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