DKMS Nabelschnurblutbank Marienhospital Brühl ausgezeichnet

BRÜHL · Auszeichnung für die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe des Brühler Marienhospitals: Für ihr Engagement im Bereich Nabelschnurblutspenden für die Allgemeinheit erhält das Krankenhaus von der Nabelschnurblutbank der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) eine Urkunde.

 Urkunde für das Marienhospital (v.l.): Anika Bednarek, Dr. Carl-Michael Schmidt, Ärztin Angelika Morka, Nils Jung, Robbi Jung, Mara Jung und Kerstin Jung.

Urkunde für das Marienhospital (v.l.): Anika Bednarek, Dr. Carl-Michael Schmidt, Ärztin Angelika Morka, Nils Jung, Robbi Jung, Mara Jung und Kerstin Jung.

Foto: Privat

Bereits seit 2008 kooperiert das Marienhospital mit der DKMS Nabelschnurblutbank und klärt werdende Eltern über die Möglichkeit einer Nabelschnurblutspende auf. Vor Kurzem wurde die erste Spende aus dem Marienhospital verwendet: Eines der gespendeten Präparate gab einer Patientin aus Italien eine neue Chance auf Leben.

Das lebensrettende Präparat stammt von dem kleinen Nils (1), dessen Eltern Kerstin und Robbi Jung sich vor seiner Geburt für die Spende entschieden hatten. Nils Jung wurde am 29. Oktober 2011 im Marienhospital Brühl geboren. Bei seiner Entbindung wurde sein Nabelschnurblut entnommen und an die DKMS Nabelschnurblutbank gespendet. Im Jahr 2013 kam das Präparat mit den lebensrettenden Stammzellen schließlich zum Einsatz und konnte zur Transplantation vermittelt werden. Die Gewebemerkmale des kleinen Nils stimmten mit denen der Patientin überein.

Eine Tatsache, die auch Dr. Carl-Michael Schmidt, Chefarzt der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, freut: "Mir ist es wichtig, werdenden Eltern zu vermitteln, dass mit einer Nabelschnurblutspende einem anderen Menschen geholfen werden kann." Die Entnahme des Nabelschnurbluts sei unproblematisch. Nach der Geburt brauchten Mutter und Kind die Nabelschnur nicht mehr, aber die darin enthaltenen Stammzellen könnten für einen anderen Menschen Hoffnung auf ein neues Leben bedeuten.

In Deutschland werden pro Tag rund 1900 Babys geboren - jedes von ihnen könnte zum potenziellen Lebensretter werden. Denn die Transplantation von Stammzellen aus dem Nabelschnurblut kann lebensrettend für Menschen mit Blutkrebs sein, die ansonsten keinen geeigneten Spender finden. Ein Grund, warum sich auch Nils? Mutter bei der Geburt ihres Kindes für die Nabelschnurblutspende entschieden hat. "Die Geburt wurde durch die Spende in keiner Weise gestört. Wir sind sehr froh, dass wir mit unserer Spende helfen konnten. Wir würden es auf jeden Fall wieder tun."

Anika Bednarek von der DKMS Nabelschnurblutbank überreichte nun dem entsprechenden Team des Marienhospitals eine Urkunde. Bednarek: "Die Ärzte und Hebammen klären über unser Thema auf und sind sehr motiviert, uns zu unterstützen. Diese Arbeit möchten wir anerkennen und bringen das mit der Übergabe einer Urkunde zum Ausdruck."

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