Bornheimer Familienhaus LVR-Einrichtung soll bis Anfang 2014 fertig sein

BORNHEIM · Der Rohbau steht, der Einzugstermin rückt immer näher: Das neue dreistöckige Niedrigenergiegebäude für das Bornheimer Familienhaus nimmt Gestalt an. Die Kosten belaufen sich auf von rund zwei Millionen Euro.

Die 20 Bewohner der Einrichtung der Jugendhilfe Rheinland des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) sollen Anfang des kommenden Jahres an der Karthäuserstraße in direkter Nähe zum Bornheimer Rathaus einen neuen Platz finden.

Im Familienhaus werden Mädchen und Jungen betreut, die keinen Kontakt mehr zu ihren Eltern haben, sowie Väter und Mütter, die Hilfe bei der Erziehung benötigen. "Wir gehen noch von der Option aus, dass die Arbeiten Ende des Jahres fertig sind", sagt Ute Projahn, pädagogische Leiterin der Rheinischen Jugendhilfe in Euskirchen.

Und die Zeit drängt. Denn: Derzeit sind die Kinder und Erwachsenen im Kloster in der Secundastraße untergebracht. Doch der Mietvertrag läuft Ende des Jahres aus, der Besitzer hat andere Pläne für das Kloster. "Wenn wir verlängern, dann werden sich auch die Preise ändern", sagt Projahn. "Deshalb müssen wir schon schauen, dass bis dahin alles bezugsfertig ist."

Vor allem im Inneren des rund zwei Millionen Euro teuren Gebäudes sind die Bauarbeiter am Werk, haben bereits Leitungen verlegt und die Sanitäranlagen installiert. Bauherr ist die Rheinische Beamtenbau, von der die Jugendhilfe das Haus dann mietet. "Ich wäre glücklich, wenn sich der geplante Einzugstermin bewahrheiten würde", sagt der neue Leiter des Familienhauses, Rolf Gerhardt. Beim Bau sei man vor Überraschungen ja nie sicher. Der 56-Jährige, der bereits seit Januar 2011 in der Einrichtung arbeitet, hat Anfang Mai die Leitung von Angela Bogacki kommissarisch übernommen; seit September ist er offiziell Bereichsleiter. Mit dem Einzug in das neue Gebäude wird sich noch etwas ändern: Die Verwaltung von 15 Erziehungsstellen wird von Köln nach Bornheim verlegt.

Zu den neun Mitarbeitern kommen damit zwei weitere Betreuerinnen hinzu. Als Erziehungsstellen werden Familien bezeichnet, die ein oder zwei Kinder aufnehmen, die von der Jugendhilfe betreut werden. Voraussetzung ist, dass ein Elternteil eine pädagogische Ausbildung hat. Damit werde das Angebot im Vorgebirge vergrößert, die Mädchen und Jungen lebten aber im gesamten rheinischen und bergischen Gebiet, erklärt Projahn.

Zudem wird das Elterncafé wiederbelebt, bei dem sich Väter und Mütter austauschen können. Im Kloster stehen dafür keine Räume zur Verfügung. Das neue, 900 Quadratmeter große Niedrigenergiehaus ist drei Stockwerke hoch. In dem Gebäude sind sechs Apartments für Eltern mit ihren Kindern sowie insgesamt sechs Zimmer geplant. Letztere bieten Platz für jeweils ein bis zwei Jungen oder Mädchen. Für die Mitarbeiter werden Verwaltungsräume sowie ein Gemeinschaftsraum eingerichtet. In diesem soll einmal wöchentlich das Elterncafé angeboten.

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