Nahverkehr Köln/Bonn Linie 16 soll häufiger fahren

BORNHEIM/BONN · Die SPD-Fraktionen in Bonn, Bornheim und Wesseling fordern eine dichtere Taktung der Rheinuferbahn, um der steigenden Zahl der Pendler gerecht zu werden.

 Die Haltestelle der Linie 16 in Widdig.

Die Haltestelle der Linie 16 in Widdig.

Foto: Wolfgang Henry

Die SPD-Fraktionen der Städte Bonn, Bornheim und Wesseling sprechen sich für häufigere Fahrten auf der Stadtbahnlinie 16 von Wesseling nach Bonn und zurück aus. Dies ist der Tenor zweier gleichlautender Anträge, die von den Fraktionen in Bonn und Wesseling in die jeweiligen Stadträte eingebracht wurden, sowie einer Großen Anfrage der Bornheimer Fraktion.

Gabi Mayer, verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn, sagt dazu: „Die Zahl der Pendlerinnen und Pendler zwischen Bonn und Köln wird in den nächsten Jahren weiter steigen. Gleichzeitig hat die Deutsche Bahn AG die Bahnstrecke vor Kurzem für überlastet erklärt und will deshalb sogar Nahverkehrsverbindungen streichen. Das heißt, wir müssen dringend zusätzliche Beförderungsmöglichkeiten schaffen, ohne noch mehr Züge der Deutschen Bahn einsetzen zu können. Eine Taktverdichtung auf der Linie 16 ist da der schnellste Weg, eine Entlastung herbeizuführen. Für die Teilstrecke zwischen Köln und Wesseling wird dies bald umgesetzt. Der südliche Abschnitt von Wesseling über Bornheim nach Bonn muss jetzt schnell folgen.“

„Weder die angedachte Freigabe der Intercity-Züge für die Pendlerinnen und Pendler noch der Bau der S13 auf der rechtsrheinischen Seite bringt für Wesseling und Bornheim entscheidende Verbesserungen“, hält Detlef Kornmüller, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Wesseling, fest. „Der einzige sinnvolle Weg, der auch längerfristig tragen kann, ist eine deutliche Erhöhung der linksrheinischen Beförderungskapazitäten, also mehr Bahnen. Die kann es beispielsweise auf der Linie 16 geben.“

Ausbau auch wirtschafts- und umweltpolitische Frage

Es gehe aber nicht nur um die Menschen, die morgens ihre Arbeitsplätze erreichen müssten und abends wieder nach Hause wollten. „Durch häufigere Fahrten in den Abendstunden und am Wochenende rücken die Städte insgesamt näher zusammen. Es wird einfacher, Sport-, Kultur- und andere Angebote der Nachbarstädte zu nutzen. Allgemein wird die Attraktivität des schienengebundenen Nahverkehrs erhöht, was viele Menschen zu einem Umstieg vom Auto auf die Bahn bewegen wird.“

Wilfried Hanft, SPD-Fraktionsvorsitzender im Rat der Stadt Bornheim, weist auf den finanziellen Aspekt einer Taktverdichtung hin: „Gemeinsam mit den Fraktionen in Bonn und Wesseling stehen wir eindeutig für eine Stärkung des schienengebunden Nahverkehrs. Viele Bornheimerinnen und Bornheimer nutzen die Linie 16, um nach Köln oder Bonn zur Arbeit zu kommen. Daher ist eine Taktverdichtung absolut wünschenswert. Trotzdem müssen wir vor dem Hintergrund der schwierigen Haushaltssituation der Stadt Bornheim zunächst wissen, ob und wie die häufigeren Fahrten finanzierbar sind. Deshalb haben wir zunächst eine Anfrage gestellt, welche finanziellen Auswirkungen dieses Vorhaben hätte. Auf dieser Basis entscheiden wir dann, ob wir ebenfalls, wie die Bonner und Wesselinger Genossinnen und Genossen, einen Antrag zur Ausweitung des Angebots der Linie 16 stellen.“

„Der Ausbau des Bahnangebots zwischen Bonn, Bornheim und Wesseling ist nicht nur eine verkehrspolitische, sondern auch eine wirtschafts- und umweltpolitische Frage für die beteiligten Kommunen. Es liegt folglich im ureigenen Interesse der Kommunen und der Stadtwerke Bonn, den Takt zu erhöhen und jenem zwischen Köln und Wesseling anzupassen“, sind sich Gabi Mayer, Wilfried Hanft und Detlef Kornmüller einig.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort