Musik aus dem Vorgebirge „Kuhl un de Gäng“ präsentiert das erste Album

Bornheim · Kölsche Band aus dem Vorgebirge geht nach der Trennung von Frontmann Michael Kuhl mit eigenen Songs neue Wege. Gefragtes Quintett stand 2017 rund 250 Mal auf den Bühnen der Region.

 Cool und top: (v.l.) Heinrich Fries, Michael Dahmen, Hagen Fritzchen, Hubert Pieper und Manuel Pickartz sind „Kuhl un de Gäng“.

Cool und top: (v.l.) Heinrich Fries, Michael Dahmen, Hagen Fritzchen, Hubert Pieper und Manuel Pickartz sind „Kuhl un de Gäng“.

Foto: Axel Vogel

Gut Ding will Weile haben. Das gilt auch für die Kölner Band „Kuhl un de Gäng“, die im siebten Jahr ihres Bestehen im September ihr erstes Album herausbringt. Mit „Gängland“ präsentieren die fünf Musiker am Freitag, 14. September, ihre 16 brandneuen Titel in einem sogenannten Release-Konzert im Club Bahnhof Ehrenfeld. Seit der Gründung 2012 heizen die Musiker in jeder Karnevalssession auf Hunderten von Bühnen die Stimmung an. Seit 2016 hat sich der Musikstil der Band allerdings gewandelt. Denn mit der Trennung von Band-Namensgeber und Frontmann Michael Kuhl geht „Kuhl un de Gäng“ musikalisch neue Wege.

Und dazu gehören selbst geschriebene Texte und neue Kompositionen. Und so haben Hagen Fritzsche (Keyboard/Trompete), Hubert Pieper (Gesang/Gitarre), Manuel Pickartz (Schlagzeug), Michael Dahmen (Bass, Synthesizer) und Heinrich Fries (Saxofon) in jeder freien Minute getextet und komponiert, die Songs auf Tonträgern aufgenommen, sich um Plakate, Flyer und deren Verbreitung gekümmert. „Zum Album war es ein langer Weg. Aber wir haben es geschafft“, freut sich denn auch Hubert Fries über das gelungene Projekt. Dabei sei der Titel des Albums „Gängland“ mit Bedacht überlegt. Denn es sei kein erfundener Name, sondern impliziere das gesamte Rheinland und alle bisher von den Musikern angefahrenen Orte.

Dabei beleuchten die neuen Songs, die fast ausschließlich in kölscher Mundart gesungen werden, nicht nur die Karnevalszeit kritisch und witzig, sondern auch persönliche Erlebnisse der Künstler aus Familie und Beziehung. Ob „Dat es minge Fastelovend“, „D'r Zoch kütt“, „Ich han dä Millowitsch jesinn“ oder „Loss mer springe“: „Unsere Musik und unsere Texte sollen innovativ sein. Wir haben alle an der Musikhochschule Köln eine klassische Musikausbildung erhalten. Daher kennen wir uns auch. Und wir wollten nicht mehr nur Bach oder John Coltrane spielen. Das Neue bei uns ist die Kombination einer Synthese zwischen akustischen und elektronischen Instrumenten mit Texten in Mundart“, erläutern Fries und Fritzsche.

„Irgendwann mal so gut wie Bob Dylan zu sein“

Der Wunsch nach eigenen Liedern führte letztlich auch zum Ausscheiden des Bornheimers Michael Kuhl 2016. Denn der Trompeter und Leadsänger favorisierte das Covern bekannter Titel. „Das haben wir ja auch sechs Jahre lang gemacht. Und dann reichte es uns“, betonte der 31-jährige Fritzsche, der als einziges Bandmitglied bekennender Bornheimer ist und in Merten wohnt. So richtige musikalische Vorbilder haben die Künstler keine, auch wenn Songwriter Hubert Pieper hofft, „irgendwann mal so gut wie Bob Dylan zu sein“.

Dass für ihn und seine Kollegen und Freunde – durch die jahrelangen gemeinsamen Auftritte ist der Zusammenhalt der Band sehr eng – der Inhalt manchmal genauso wichtig ist wie die Musik, zeigt sich im A-cappella-Stück „Irjendwann un wo“. Für den 34-jährigen Gitarristen und Sänger Hubert Pieper ist bei jedem Live-Auftritt der Kontakt zwischen Band und Zuhörern besonders wichtig. Dabei erinnert er sich an die Session 2017, als die Leute in der Köln-Arena zum Song „Loss mer springe“ durch den Rhythmus der Musik so mitgerissen wurden, dass sie synchron der Aufforderung des Titels nachkamen. „Bei dem Lied wird durch die rhythmische Verdichtung der Instrumente musikalisch so viel Energie aufgebaut, dass die Zuhörer in der Köln-Arena auf den erlösenden Drop warteten. Die Spannung drückte sich dann in der Bewegung des Publikums aus. Das ist es, was wir mit unserer Musik erreichen möchten“, sagten die Künstler unisono.

Über mangelnde Beschäftigung kann sich „Kuhl un de Gäng“ nicht beklagen. Um die 250 Mal trat das Quintett im vergangenen Jahr in der Region auf. Dabei war es ihnen egal, ob sie in der Köln-Arena, bei „Bonn steht Kopf“ oder in einem kleinen Pfarrsaal gespielt haben. Highlights waren für die Rheinländer die Live-Darbietungen zum Tag der Deutschen Einheit 2016 und 2017 in Dresden und Mainz. Durch die Live-Kostproben in Funk und Fernsehen hat die Band laut Fries bisher acht Millionen Menschen erreicht.

Ab Samstag,15. September, kann ihr Album im Internet heruntergeladen werden. Dann wird die Fangemeinde weiter wachsen – ziemlich sicher.

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