Neue Tarifstruktur geplant Keine Jahreskarten für Schwimmbad in Bornheim mehr?

Bornheim · Geht es nach dem Stadtbetrieb Bornheim, soll es künftig keine Monats- und Jahreskarten mehr für das Hallenfreizeitbad an der Rilkestraße geben. Eine neue Rabattkarte soll das ausgleichen.

Geht es nach dem Stadtbetrieb Bornheim (SBB), soll es künftig keine Monats- und Jahreskarten mehr für das Hallenfreizeitbad an der Rilkestraße geben. Einen entsprechenden Vorschlag zur Neugestaltung der Tarifstruktur hat der Stadtbetrieb den Mitgliedern seines Verwaltungsrats vorgelegt. Das Gremium, das aus Kommunalpolitikern besteht, tagt an diesem Mittwoch und wird dann über die neuen Tarife entscheiden.

„Jahres- und Monatskarten entwickeln grundsätzlich eine wirksame Kundenbindung“, heißt es in der Sitzungsunterlage. Zugleich rechnet der Stadtbetrieb um seinen Vorstand Ulrich Rehbann aber vor, dass solche Karten ein Zuschussgeschäft sind. So wurden beispielsweise im vergangenen Jahr 130 Monatskarten fürs Frühschwimmen verkauft. Laut Stadtbetrieb haben diese zusammen 3840 Euro eingebracht. Allerdings seien die Karten so häufig genutzt worden, dass sich rein rechnerisch Gebühren von 5347 Euro ergeben hätten.

Stadtbetrieb rechnet mit Protesten und Unterschriftenaktionen

Die Differenz von 1507 Euro sei quasi eine Bezuschussung durch den SBB gewesen, heißt es weiter. Alles in allem wurden laut SBB im vergangenen Jahr 618 Monats- und Zeitkarten verkauft. Zusammen hätten diese 46 668 Euro eingebracht, seien aber im Vergleich zu den Einzeltarifen rechnerisch mit 113 500 Euro vom Stadtbetrieb bezuschusst worden.

Gleichwohl ist dem Stadtbetrieb bewusst, dass die Streichung der Zeitkarten Ärger geben könnte. So heißt es in der Vorlage: „Durch den Wegfall der Zeitkarten wird sich das Besuchsverhalten der bisherigen Zeitkartenkäufer zunächst deutlich ändern und es muss davon ausgegangen werden, dass verschiedene Proteste (zum Beispiel Unterschriftenlisten für den Erhalt der Zeitkarten) initiiert sowie verstärkt Zeitkarten bis zum Inkrafttreten der Änderungssatzung gekauft werden.“

Zum Ausgleich für den Wegfall dieses Angebots will der Stadtbetrieb eine weitere Rabattkarte einführen. So soll es für 160 Euro eine neue Geldwertkarte mit 200 Euro geben. Bislang gibt es solche Karten mit geringeren Beträgen beziehungsweise Rabatten.

Änderungen soll es nach dem Willen des SBB auch bei den Aufpreisen für die Sauna geben. So sollen die Gebühren für den Vormittagstarif statt bisher 4,50 Euro für Jugendliche und 5,60 Euro für Erwachsene einheitlich auf sechs Euro festgesetzt werden. Vier Stunden Sauna sollen statt bisher 8,90 Euro für Jugendliche und zehn Euro für Erwachsene einheitlich neun Euro Kosten. Die Tageskarten sollen wiederum mit zwölf Euro berechnet werden. Bislang zahlen Jugendliche 11,20 Euro und Erwachsene 12,30 Euro.

Neues Kassensystem soll angeschafft werden

Nach der Straffung der Tarife soll auch das Kassensystem modernisiert werden. Und zwar im Zuge der Generalsanierung, die voraussichtlich im nächsten Jahr über die Bühne geht. Dann bekommt der Schwimmer keinen Schlüssel mehr ausgehändigt, sondern einen Chip, mit dem er einen Umkleideschrank belegen kann. Was genau baulich und energetisch saniert wird, steht laut Rehbann noch nicht fest. An einem Konzept, das auch die Kosten enthält, werde derzeit gearbeitet. Nach der Sommerpause wird der Stadtrat über dieses Konzept befinden.

Der Verwaltungsrat des Stadtbetriebs Bornheim tagt am Mittwoch, 3. Juli, ab 18 Uhr im Bornheimer Ratssaal. Der Tagesordnungspunkt zu den Schwimmbadtarifen ist öffentlich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort