Bund und Kreis einigen sich auf Kompromiss Kein Lärmschutz vor 2018

BORNHEIM-ROISDORF · Ginge es nach den Anwohnern der Mainzer Straße , der Custorstraße, der Mörnerstraße und des Fußkreuzweges, sollten die Lärmschutzmaßnahmen entlang der Bahnstrecke in Roisdorf lieber heute als morgen umgesetzt werden.

 Wenn die Bahn durch Roisdorf fährt, bekommen die Anwohner jede Menge Lärm ab.

Wenn die Bahn durch Roisdorf fährt, bekommen die Anwohner jede Menge Lärm ab.

Foto: Hans-Peter Fuss

Dementsprechend wurde die Nachricht des SPD-Bundestagsabgeordneten Sebastian Hartmann, dass mit einem Baubeginn nicht vor 2018 zu rechnen sei, nicht eben mit Jubelrufen aufgenommen. Doch immerhin: Der Lärmschutz kommt.

Diese Zusage konnte Hartmann machen, als er bei einer Anliegerversammlung über den Stand der Dinge berichtete. Der Streckenabschnitt zwischen Roisdorf und Sechtem sei auf einer Länge von sieben Kilometern im freiwilligen Lärmsanierungsprogramm des Bundes enthalten, erklärte Hartmann. "Um genau ermitteln zu können, welche Lärmschutzmaßnahme an welcher Stelle infrage kommt, ist ein Schallgutachten erforderlich", so Hartmann.

Die strittige Kostenübernahme für die Geo-Basisdaten, die für ein Schallgutachten notwendig sind, sei geklärt. Wie berichtet, war die Deutsche Bahn nicht bereit, die vom Rhein-Sieg-Kreis geforderten rund 15 000 Euro für die Geo-Basisdaten zu übernehmen. Die Folge: ohne Daten kein Gutachten, ohne Gutachten kein Lärmschutz. Mit einem Kompromiss konnte der Disput nun beigelegt werden, sprich: Die Deutsche Bahn forderte weniger Daten als ursprünglich geplant an. Dadurch reduziert sich die Gesamtsumme auf 11 000 Euro, wovon die Deutsche Bahn 7000 Euro und der Rhein-Sieg-Kreis 4000 Euro als freiwillige Leistung beisteuern. Spätestens Ende dieses Jahres soll das Gutachten vorliegen.

Weitere Themen der Anliegerversammlung waren die Planungen zur Neugestaltung der Bonner Straße, des Bahnhofsvorplatzes sowie der geplanten Kreisverkehrsplätze auf der Bonner Straße. Hierüber informierte SPD-Ratsherr Harald Stadler, der die Veranstaltung initiiert hatte. "Nachdem die L 183 n fertiggestellt wurde, wird der Landesbetrieb Straßenbau NRW das Verfahren einer Abstufung der Landesstraße ab der Bahnhofstraße Alfter bis zur Ecke Siegesstraße/Herseler Straße einleiten", erklärte Stadler. Die Stadt stehe wegen einer möglichen Umwidmung in eine Kreisstraße und möglicher Mitfinanzierung durch das Land in Verhandlung mit Kreis und Landesbetrieb.

Vorgestellt wurden die ersten Entwürfe zur Neugestaltung der genannten Gebiete. Wie berichtet, hatte sich der Ausschuss für Stadtentwicklung im April mit der Zukunft der L 183 zwischen der Einmündung zum Rathaus und der Grenze zu Alfter befasst. Lebhaft wurden in der Anwohnerversammlung nun die unterschiedliche Varianten der Planung diskutiert. So sorgte ein entlang der Bonner Straße geplanter Radweg ebenso für unterschiedliche Ansichten wie die Errichtung einer Ampelanlage an der Kreuzung Bonner Straße/Brunnenallee.

Auch über die optimale Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes konnten sich die Teilnehmer Gedanken machen. Hier sehen, wie berichtet, die von der Stadt beauftragten Ingenieure einen Zugang mittels einer Einbahnstraße vor. Die Unterführung soll durch eine Rampe barrierefrei erreicht werden. Auch sind Stellplätze für zwei Taxis, einen Kleinbus sowie 94 Fahrradständer und 15 Fahrradboxen geplant. Für Autofahrer sollen allerdings nur noch 14 Parkplätze vorhanden sein. Zurzeit sind es 30.

Wichtig war Stadler die Vorinformation der Bürger. "Aus den Erkenntnissen der Straßenplanung Friedrichstraße halte ich es für notwendig, dass die Anlieger schon jetzt einen Blick auf die neue Straßenplanung werfen können", sagte Stadler. "So können sie vorbereitet und mit konkreten Fragen und Argumenten an der noch folgenden städtischen Informationsveranstaltung teilnehmen."

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