Theater im Kloster Katharina Schneider und der Chor "Volle Tönung" waren zu Gast

BORNHEIM · Liebeslieder aus Europa und Übersee mit Katharina Schneider und ein szenisches Konzert mit dem Chor "Volle Tönung": Kultur pur hielt das Bornheimer "Theater im Kloster" am Wochenende bereit.

 Alle zusammen: Musik und Szenisches boten die 30 Mitglieder des Chors "Out of Order".

Alle zusammen: Musik und Szenisches boten die 30 Mitglieder des Chors "Out of Order".

Foto: Kohls

Den Anfang machte am Freitag Katharina Schneider, die als Adelheid Kupferfinger "Neuralgien für Millionen" in petto hatte. Die Kunstfigur Kupferfinger, ein Akkordeon spielender Volksmusikstar, möchte nicht mehr nur über die Sehnsüchte anderer singen, sondern endlich auch ihre eigenen verwirklichen.

Dabei singt sie Lieder, die von der Liebe und dem Verlassenwerden handeln und erzählt Geschichten aus ihrem teils sehr einsamen Leben als Star. "Mit Verlassenwerden kenne ich mich aus", bekennt Kupferfinger auf der Bühne. Katharina Schneider beschreibt die Figur der Adelheid selbst als "eine Frau mit lauter schrägen Ansichten und Sehnsüchten über die Liebe". Die Bornheimerin hat ihr zweites Ego im Oktober 2012 erschaffen und uraufgeführt.

"Ich liebe diese Figur einfach mittlerweile. Sie ist so schräg und wunderbar und bescheuert." Das Programm entwickelte die Klavierlehrerin und Theaterpädagogin aus Liebesliedern von Edith Piaf bis Frank Sinatra, die ihr besonders gefielen: "Jedes Lied war mal ein Lieblingslied von mir."

Weiter im Programm ging es am Sonntag mit dem ersten Chorkonzert im Kloster-Theater. Etwa 60 Zuschauer hatten sich eingefunden, um den Chor "Volle Tönung" mit seinem aktuellen Programm "Out Of Order" zu hören und zu sehen. "Out Of Order" - das meint Chaos, Durcheinander und Abweichen von der Norm. Ihr Motto setzte die Truppe nicht nur musikalisch, sondern auch szenisch um. Dabei wurden sie im Vorfeld von den Theaterpädagoginnen Birgit Mehrmann und Renate Passman unterstützt.

Der Kölner Freizeitchor unter der Leitung von Walter Müllem-Bensberg sang Lieder wie "Strawberry Fields" von den Beatles oder "Bus Stop" nach Graham Gouldman, integrierte aber auch Melodien von Händel und Bach in sein Programm. Bewegt und inspiriert, melancholisch und sentimental - so kamen die 30 Mitwirkenden daher, die auf Notenblätter verzichteten. So hielten Chor-Mitglieder während eines Händel-Lieds Denkblasen an langen Stöcken in die Höhe. "Hat die sich wieder aufgetakelt" war da etwa zu lesen.

In einer anderen Szene wird ein Autokennzeichen ausgerufen, der vermeintliche Autobesitzer verlässt den Saal, kommt nach einiger Zeit wieder und ist in einer Auseinandersetzung mit einer Politesse zu beobachten. Passend dazu sang der Chor den Song "Politesse" (Musik und Text: Becker, Fischer, Schnitzler, Stocklosa, Arrangement: Müller-Bensberg).

"Die Zuhörer mit Spiel und Gesang unterhalten" - das war das Ziel des Chors. Er begeisterte sein Publikum mit originellen Ideen und einer professionellen Umsetzung.

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