Ausstellung im Bornheimer Rathaus Jubiläum und Ausstellung: 170 Jahre Chorvereinigung Walberberg

Bornheim · Pokale, Auszeichnungen und eine Traditionsfahne: Eine Ausstellung im Bornheimer Rathaus widmet sich der 170-jährigen Geschichte der Chorvereinigung Walberberg.

 Wilhelm Nonn (Mitte) tat durch Zufall ein Porträt des früheren Chorleiters Heinrich Kaufmann auf, das er mit Bürgermeister Henseler (rechts) und Stadtarchivar Jens Löffler präsentierte.

Wilhelm Nonn (Mitte) tat durch Zufall ein Porträt des früheren Chorleiters Heinrich Kaufmann auf, das er mit Bürgermeister Henseler (rechts) und Stadtarchivar Jens Löffler präsentierte.

Foto: Stefan Hermes

„Vor 170 Jahren ist auch in Walberberg ein Licht aufgegangen“, begrüßte Bürgermeister Wolfgang Henseler eine Abordnung der Chorvereinigung Walberberg und machte damit bildhaft deutlich, wie die Welt vor 170 Jahren ausgesehen haben musste, als Thomas Alva Edison das elektrische Licht erfand und sich der Männergesangverein in Walberberg gründete.

Die ersten Chorsänger werden 1847 ihre Proben noch bei Kerzenlicht abgehalten haben. Wie sich der Chor seitdem verändert hat, ist nun sehr anschaulich in einer Ausstellung nachzuvollziehen, die Bürgermeister Henseler mit dem Vorsitzenden der Chorvereinigung, Wilhelm Nonn, im Foyer des Bornheimer Rathauses eröffnete.

170 Jahre gut dokumentiertes Vereinsleben

„Ich hoffe, dass die Menschen, die meistens im Eilschritt das Rathaus betreten, einen Moment innehalten und sich der sehenswerten Schau zuwenden“, sagte Henseler, und Nonn bedankte sich bei dem Bürgermeister und insbesondere bei Stadtarchivar Jens Löffler für die „vorzügliche Präsentation und die vielen Anregungen“, die letztlich zu den informativen Schaukästen und -tafeln geführt hätten.

„Mein lieber Schwan“, sinnierte Nonn, „ist das eine lange Zeit“. Und so wird es auch dem Besucher ergehen, der die gut dokumentierten 170 Jahre des Vereinslebens studiert. So sind nun die Devotionalien der Chorvereinigung aus verschiedenen Besitzungen heraus zusammengestellt worden.

Neben der Traditionsfahne sind Pokale, Kostüme und Auszeichnungen zu sehen, die meist über die Texttafeln in den historischen Zusammenhang gebracht werden können. Von einem Glücksfall konnte der Vereinsvorsitzende berichten, als ihm kürzlich auf der Walberberger Pfingstkirmes „so ganz nebenbei“ ein Freund davon erzählte, dass er auf dem letzten Trödelmarkt „ein tolles Bild“ von dem Verein im Haus neben der Kirche gesehen habe.

Originale Urkunde von 1913 entdeckt

Nonn machte sich sofort auf die Suche und konnte sich darüber freuen, dass das mit Bleistift gezeichnete großformatige Porträt des dritten Chorleiters und Organisten des Vereins, Heinrich Kaufmann, keinen Interessenten gefunden hatte. Von 1858 bis 1896 prägte Kaufmann die Geschicke des Männergesangvereins. Für zehn Euro sollte das Werk den Besitzer wechseln. Gerne gab Nonn 20 Euro und führte damit das Bild zurück in den Besitz des Vereins. Die Freude wurde sogar noch größer, als er den Bilderrahmen öffnete und hinter dem Porträt noch eine originale Urkunde aus dem Jahr 1913 zum Vorschein kam, die die Teilnahme der Chorvereinigung am „Wettstreite deutscher Männer-Gesang-Vereine“ in Bad Godesberg belegt.

Die Schau zur Chorvereinigung Walberberg ist noch bis zum 15. Juli zu den Öffnungszeiten des Bornheimer Rathauses im Foyer zu besichtigen.

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