Toom in Roisdorf Jetzt muss der Rat über die Pläne entscheiden

BORNHEIM-ROISDORF · "Abgelehnt": Wie berichtet, hat sich der Planungsausschuss der Stadt Bornheim in seiner Sitzung am Mittwochabend mit zwölf zu zehn Stimmen bei einer Enthaltung gegen die erneute Offenlage des Bebauungsplans Ro 17, hinter dem sich das viel diskutierte Einkaufszentrum in Roisdorf verbirgt, ausgesprochen.

Die erneute Offenlage ist laut Stadtverwaltung jedoch erforderlich, weil sich nach der ersten Beteiligung der Öffentlichkeit einige Änderungen im Entwurf in Sachen Erweiterung des Toom-Markts ergeben hatten. Nun ist der Rat am Zug. Er soll in seiner Sitzung am Dienstag, 3. Dezember, 18 Uhr, entscheiden, ob es zu einer Offenlage kommt oder nicht.

Bereits vor der Sitzung hatten die Initiatoren des Bürgerbegehrens gegen den Verkauf der städtischen Grundstücke für das Einkaufszentrum eine Liste mit rund 3200 Unterschriften an Bürgermeister Wolfgang Henseler übergeben. Damit haben sie notwendige Mindestzahl von rund 2600 überschritten. Henseler will die Liste nun zunächst prüfen lassen. Zu den Initiatoren gehören der Verein "Bornheimer für Bornheim", der Gewerbeverein Bornheim um Norbert Nettekoven, Anlieger und die FDP.

Der vorliegende Bebauungsplanentwurf sieht ein Einkaufszentrum mit einer Gesamtfläche von 13.500 Quadratmetern Verkaufsfläche am Standort des heutigen Toom-Markts vor. Die zulässigen Sortimente wurden noch einmal präzisiert: 3700 Quadratmeter Supermarkt, 900 Quadratmeter Discounter, 900 Quadratmeter Drogeriemarkt, ein Bekleidungsmarkt mit 3400 Quadratmetern und jeweils 1000 Quadratmeter für eine Schuhabteilung sowie für Sport- und Campingartikel.

Hinzu kommen mehrere kleine Einzelhandelsbetriebe wie eine Buchhandlung, ein Optiker und eine Apotheke mit 100 bis 200 Quadratmetern sowie ein Elektrofachhandel. In dem Entwurf sind auch die Verkehrsanbindung und die Anlieferung geregelt.

So ist geplant, dass die Kunden den Markt über einen noch zu bauenden Kreisel auf der Bonner Straße anfahren. Der Investor soll sich an der Errichtung den Kreisels an der Kreuzung Bonner, Herseler und Siegesstraße finanziell beteiligen, um die Verkehrssituation in Roisdorf zu verbessern.

Die Anlieferung erfolgt über den Widdiger Weg und die Schumacherstraße. Genau daran störte sich aber die CDU. Sie hatte die Anlieferung über die Bonner Straße gefordert. "Der Investor ist uns beim Thema Anlieferung nicht entgegengekommen", begründete Hans Dieter Wirtz das Nein der CDU zu dem Entwurf. Es sei für seine Fraktion jedoch weiterhin ein entscheidendes Anliegen, die Anlieferung aus der Schumacherstraße herauszuhalten.

Auch die FDP lehnt die Pläne ab und begründet dies mit der "zu erwartenden Zunahme des Verkehrs, der unzureichenden Parkplatzsituation sowie dem Verkaufpreis für die städtischen Grundstücke", sagte Jörn Freynick. Und weiter: "Es gibt eine große Differenz zwischen den Vorstellungen des Investors und denen der Politik bezüglich des Kaufpreises." Entschieden ist über den Verkauf indes noch nicht.

Sowohl Harald Stadler (SPD) als auch Michael Pacyna (Grüne) wiesen auf die Alternative hin. Für das Grundstück existiert ein rechtskräftiger Bebauungsplan, der eine Erweiterung des Einkaufszentrums auf 10.000 Quadratmeter eröffnet. Im bestehenden Bebauungsplan habe die Stadt jedoch keinerlei Möglichkeit, Einfluss auf die Verkehrsführung zu nehmen. Und den Kreisel auf der Bonner Straße müssten dann die Bornheimer Bürger alleine zahlen, so Pacyna.

Es sei auch nicht wahr, dass der Investor der Politik nicht entgegengekommen sei. Bei der Größe des Einkaufszentrum habe er sich genauso bewegt wie bei der Zuwegung, so Pacyna. Auch Ute Kleinekathöfer (SPD) verwies darauf, dass beim Lieferverkehr sehr wohl nachgebessert worden sei. Die Anlieferung über die Bonner Straße sei aber nicht möglich. Der vorliegende Entwurf biete die Möglichkeit etwas zu verbessern, sagte sie.

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