Stadtteilbüro Roisdorf "Jeder kann seinen Platz finden"

BORNHEIM-ROISDORF · Zirkusluft schnuppern derzeit 15 Kinder im Grundschulalter beim Stadtteilbüro Bornheim. Mit Diabolos, Bällen und Tüchern üben sich die Mädchen und Jungen in Jonglage.

 Zirkus in Bornheim: Die neue Leiterin des Stadtteilbüros, Christina Elsner (3. von rechts), leitet die Mädchen und Jungen in Jonglage an.

Zirkus in Bornheim: Die neue Leiterin des Stadtteilbüros, Christina Elsner (3. von rechts), leitet die Mädchen und Jungen in Jonglage an.

Foto: Antje Jagodzinski

Auch Artistik steht in der Turnhalle der Sebastianschule in Roisdorf noch auf dem Programm, ehe es heute eine große Vorstellung für Verwandte und Freunde gibt. Das Ferienangebot hat die neue Leiterin des Stadtteilbüros, Christina Elsner, auf die Beine gestellt. "Zirkus hat keine Räume, keine festen Grenzen, sondern viel Freiheit, jeder kann seinen Platz finden", erklärt die 31-jährige Sozialarbeiterin und ausgebildete Erzieherin ihr Faible für Zirkuspädagogik.

Im Juli hat die Kölnerin die Leitung der Integrationsfachstelle im sogenannten "bunten Viertel" von Bornheim übernommen, die neben regelmäßigen Freizeit- und Förderangeboten wie Hausaufgabenbetreuung und Deutschkursen auch Hilfestellungen bei behördlichen Angelegenheiten bietet. Zudem finden regelmäßige Sprechstunden des Jugendmigrationsdienstes sowie eine Migrationsberatung für Erwachsene im Stadtteilbüro am Fußkreuzweg statt - immerhin wohnen in den Häusern der umliegenden Straßen viele Menschen mit Migrationshintergrund.

Auch die städtischen Schulsozialarbeiter sind in dem Büro vor Ort. Sie unterstützen zum Beispiel Familien mit geringem Einkommen dabei, Mittel aus dem Bildungs- und Teilhabepaket für ihre Kinder zu beantragen. Aus diesen Fördermitteln wird auch das Mittagessen während der Zirkusfreizeit bezuschusst, erklärt Christina Elsner, sodass die Familien der Kinder nur einen geringen Beitrag für die Teilnahme zahlen. "Unser Angebot richtet sich nicht nur an Kinder, sondern auch an die Eltern", betont Elsner und nennt das "Café International" für Frauen sowie die Kochgruppe "Gesund kochen mit kleinem Etat" als Beispiele.

"Bildung, Beratung, Freizeit", seien die drei Schwerpunkte des Stadtteilbüros, das seit 15 Jahren besteht und dessen Träger die Katholische Jugendagentur Bonn ist. Die Kinder und Jugendlichen ganzheitlich in ihrer sozialen und emotionalen Entwicklung zu unterstützen und Angebote zu machen, die der sozialen Ungleichheit entgegenwirken, seien ihre persönlichen Ziele, sagt Elsner.

"Viele nutzen unsere Angebote, das Büro ist eine Anlaufstelle", ergänzt sie. So habe sie kürzlich einer Bürgerin geholfen, die zu Hause keinen Internetzugang habe, aber das neue Online-Angebot der Stadt zur Kitaplatzreservierung nutzen wollte. Dieser direkte Kontakt zu den Menschen vor Ort gefalle ihr, so Elsner, es gebe auch viel Feedback. "Und es ist sehr abwechslungsreich."

Abwechslungsreich geht es auch in der Turnhalle zu. Hoch hinaus dürfen die Kinder sogar, denn Christina Elsner hat auch Kenntnisse in Luftakrobatik: In einem sogenannten Vertikaltuch, das wie eine Art Trapez aus Stoff von der Decke hängt, können die jungen Artisten sich in Übungen, die gute Körperspannung verlangen, versuchen. Ganz wie im Zirkus eben.

Das Stadtteilbüro befindet sich am Fußkreuzweg 1 und ist telefonisch unter 02222/938455 zu erreichen. Es hat montags bis freitags ab 10 Uhr geöffnet.

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