Warnung bei Gefahren und Katastrophen In Bornheim fehlen Sirenen

Bornheim · Nach Aussagen der Stadtverwaltung fehlen zwei konkrete Standorte. Eine dritte Sirene steht vor der Umsetzung, während ein vierter Standort Probleme bereitet.

 Die Sirene am Roisdorfer Feuerwehrgerätehaus.

Die Sirene am Roisdorfer Feuerwehrgerätehaus.

Foto: Roland Kohls

In Bornheim fehlen in verschiedenen Gegenden Sirenen, mit denen die Bevölkerung bei Gefahren und Katastrophen gewarnt werden kann. Das geht aus den schriftlichen Antworten der Stadtverwaltung auf eine Anfrage der CDU hervor, die jetzt im Haupt- und Finanzausschuss behandelt wurde.

Roisdorf

Nach Angaben der Stadt musste eine Sirene, die sich auf einem Privathaus befindet, repariert werden. Zwar sei die Reparatur Ende Oktober 2015 in Auftrag gegeben worden, allerdings hätten die Eigentümer des Hauses bisher nicht der Inbetriebnahme der Sirene zugestimmt. „Die Verwaltung befindet sich mit den Eigentümern derzeit im Klärungsprozess“, heißt es in Antworten der Stadt auf die CDU-Anfrage.

Waldorf

Die Sirene im oberen Bereich von Waldorf wurde im August 2014 demontiert, da das Privathaus, auf dem sie sich befand, abgerissen wurde. Seitdem ist geplant, die Sirene auf einem Mast auf einem städtischen Grundstück zu errichten. „Aufgrund nutzungsrechtlicher Problemlagen verschiedener Standortalternativen konnte bis heute kein geeigneter Standort gefunden werden“, teilt die Stadtverwaltung in ihren Antworten an die CDU mit. Auf Anfrage des General-Anzeigers erläuterte Rainer Schumann von der städtischen Pressestelle, dass für den 16 Meter hohen Mast eine Baugenehmigung erforderlich sei. „Dabei ist zu beachten, dass die Errichtung eines Mastes Abstandsflächen auslöst“, so Schumann: „Diese müssen mit den jeweils angrenzenden Grundstücken und deren zukünftig geplanten Nutzungen in Einklang gebracht werden.“

Gewerbegebiet Bornheim-Süd

Dort ist nach Angaben der Stadtverwaltung der Bedarf für eine Sirene festgestellt worden. Daher sei geplant, eine Hochleistungssirene mit mehreren Hörnern auf dem Dach eines hohen Gebäudes zu errichten, um so das gesamte Gewerbegebiet abzudecken. Seit Mitte August liegt laut Stadt die Zustimmung des Gebäudeeigentümers vor, Angebote für Lieferung und Montage sind angefragt. In der Ausschusssitzung ergänzte Kämmerer Ralf Cugaly als Vertreter der Stadtverwaltung, dass die Sirene auf dem Dach „eines großen Möbelhauses“ errichtet werden soll.

Gewerbegebiet Sechtem

Auch dort soll eine zusätzliche Sirene aufgestellt werden. Wie Schumann dem GA erläuterte, begründe sich der Bedarf in beiden Gewerbegebieten durch Neuansiedlungen. Zudem prüfe die Stadt, ob an weiteren Stellen aufgrund von Neubaumaßnahmen weitere Sirenen notwendig seien. Aktuell gibt es Schumanns Angaben zufolge 29 Sirenen in Bornheim.

CDU macht Druck

Die CDU drängt darauf, die fehlenden Sirenen möglichst bald zu errichten. Sie erinnert an den Großeinsatz im Sechtemer Gewerbegebiet Ende Juli 2014. Damals waren gefährliche Stoffe aus einem Tankwagen ausgetreten. 160 Kräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten waren im Einsatz. Erst nach neun Stunden konnte der Einsatz erfolgreich beendet werden. Rund 40 Personen kamen zu Untersuchungen in Krankenhäuser. Ebenso weist die Union auf die wiederkehrenden Störfälle bei Chemieunternehmen in der Region hin. „Deswegen möchten wir noch einmal auf die Dringlichkeit aufmerksam machen, da es um die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger geht“, teilte die Bornheimer CDU-Chefin und Ratsfrau Gabriele Kretschmer via Pressemitteilung zur Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses mit. Weiter führte sie aus, dass die Verwaltung bereits Ende August 2014 dem Ausschuss mitgeteilt habe, dass in den beiden Gewerbegebieten Standorte für Sirenen gesucht würden.

Für Waldorf schlägt die CDU vor, die Sirene auf dem Dach der Grundschule zu installieren – so wie es auch in anderen Ortsteilen der Fall ist. Dazu Kretschmer: „Dies ist zum einen eine städtische Liegenschaft, bei der eine Baugenehmigung nicht notwendig ist, darüber hinaus haben sich Standorte auf Dächern seit Jahren bewährt. Ein Sirenenmast ist nicht vor Vandalismus geschützt und ist in der Errichtung sicherlich auch teurer.“

In der Ausschusssitzung sagte Cugaly, in Sachen Waldorf „den Gedanken Grundschule“ mitzunehmen. Auf die Bitte von CDU-Fraktionschefin Petra Heller, dass die Verwaltung am Sirenenthema „mit Hochdruck“ arbeiten möge, sicherte er zu, auch diesen Hinweis mit in die Verwaltung zu nehmen.

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