Schauspieler agieren auf Zuruf Improvisationskünstler begeistern im Bornheimer „Tatort“

Bornheim-Roisdorf · Beim Benefizauftritt der „Les-bon(n)mots“ zugunsten des Ambulanten Hospizdienstes in Alfter und Bornheim begeisterte das Ensemble aus Bonn mit einfallsreicher Spielfreude.

 Dörte Schröder (v.l.), Arne Steuer, Eva-Maria Esch, Stefanie Hatke und Silke Krömer gehören zum Bonner Improvisationstheater „les-bon(n)mots“,

Dörte Schröder (v.l.), Arne Steuer, Eva-Maria Esch, Stefanie Hatke und Silke Krömer gehören zum Bonner Improvisationstheater „les-bon(n)mots“,

Foto: Stefan Hermes

Die Geschichte ist vollkommen offen: „Keiner weiß, was passiert. Keiner weiß, wer der Mörder ist“, sagt Eva-Maria Esch, die vor siebzehn Jahren die Bonner Improvisationstheatergruppe „Les-bon(n)mots“ gründete und am Freitagabend zum vierten Mal die Roisdorfer Gaststätte „Zur gemütlichen Ecke“ zu einem Bornheimer „Tatort“ machte. Mit den bald 50 Gästen, die sich zu einem Zwei-Gänge-Menü mit Krimieinlage in dem Roisdorfer Gasthof eingefunden hatten, freute sich vor allem auch Conny Henseler vom Ambulanten Hospizdienst in Alfter und Bornheim, mit den fünf Darstellern über die gespendeten Einnahmen des Abends.

„Wir haben einfach Spaß am Spiel“, so Theaterpädagogin Esch. „Und wenn wir damit etwas Gutes tun können umso besser“. Der „Spaß am Spiel“ hat sie alle zusammengebracht. So ist die Kommissarin des Bornheimer Tatorts, Dörte Schröder, wenn sie nicht auf der Bühne steht, selbstständige Beraterin und beschäftigt sich als Trainerin mit „agilen Arbeitsmethoden“, in denen es darum geht, Arbeit neu zu organisieren. Richtig gestaltet, können damit Ziele von Unternehmen und deren Mitarbeitern gleichermaßen erfüllt werden. Es kann aber auch ganz anders kommen: Und dieses „Anderskommen“ gelingen zu lassen, scheint auch die Schnittstelle zur Improvisation auf der Bühne zu sein. Die schnelle Reaktion und die vom Publikum gestellten Aufgaben oder Rollenzuweisungen erfordern ähnliche Flexibilität und Kreativität, wie Dörte Schröder sie auch in ihrer Arbeit einsetzt.

Dass sie die Kommissarin spielt, sei Zufall, sagt sie. Ganz im Gegenteil zu Silke Krömer, die weitaus mehr Freude daran hat, die Mörderin zu verkörpern. Welche Aufgabe man den fünf Darstellern auch abverlangt, der Reiz für sie ist, eine Lösung ad hoc und vor Publikum herbeizuführen. So sieht es auch die Ärztin Stefanie Hatke, die „im wahren Leben“ als Gutachterin tätig ist. „Man kann Vieles auf den Alltag übertragen“, sagt sie und stellt sich dabei gerne der Herausforderung, die Vorschläge des Publikums annehmen zu müssen und damit umzugehen.

Arne Steuer, konfrontiert mit der Feststellung, dass er als Beamter einer Bundesbehörde doch eher über weniger Möglichkeit zur Improvisation verfüge, verneint diese Annahme energisch: „Ganz im Gegenteil“, betont er und ergänzt, dass sein Improvisations-Theaterhobby auch für seinen Beruf überaus hilfreich sei. Dass sie alle zusammen als „Les-bon(n)mots“ mit Sprache und Worten, wie es ihr französischer Name ahnen lässt, allerbestens umgehen konnten, begeisterte auch ihr Publikum, das sich bei guter Küche, Wein und feinstem Mitmachtheater bestens unterhalten fühlte.

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