Ausstellung in der Sekundarschule Merten Hingucker ist der Aquarellkasten von Heinrich Böll

Bornheim-Merten · Eine Ausstellung in der Mertener Sekundarschule, die zum Bornheimer Böll-Jahr gehört, widmet sich dem Leben des Literaturnobelpreisträgers. Am 21. Dezember wäre der Autor 100 Jahre alt geworden.

 Besonderes Exponat: Heinrich Bölls Aquarellkasten wurde von der Familie zur Verfügung gestellt.

Besonderes Exponat: Heinrich Bölls Aquarellkasten wurde von der Familie zur Verfügung gestellt.

Foto: Christoph Meurer

Das Bornheimer Heinrich-Böll-Jahr ist um eine Attraktion reicher. Seit Dienstag erinnert eine Ausstellung in der Aula der Mertener Heinrich-Böll-Sekundarschule an den Autor und Literaturnobelpreisträger.

Bekanntlich verbrachte der 1985 gestorbene Böll seine letzten Lebensjahre bei Sohn René und dessen Familie in Merten. Am 21. Dezember 2017 wäre Böll 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass haben sich Vereine, Initiativen, Einzelpersonen, die Stadt und eben Schulen zusammengetan, um mit vielen Veranstaltungen auf Böll aufmerksam zu machen (der GA berichtete).

Dazu gehören auch Schüler und Lehrer der Schule, die den Namen des Schriftstellers trägt. Auf rund 30 Infotafeln sind Leben, Werk und Engagement des 1917 in Köln geborenen Böll umfangreich dokumentiert. Zu sehen sind Bilder, Texte, Skizzen und Dokumente. Der Höhepunkt der Schau liegt in einer Vitrine. Als Leihgabe aus dem Besitz der Familie Böll ist der Aquarellkasten des Autors zu bestaunen.

Böll sei auch Künstler gewesen, erläutert Christoph Kaletsch, stellvertretender Schulleiter. Beispielhaft verwies er darauf, dass Böll Handlungsgerüste von Texten in Bildern festgehalten habe. Dass der Aquarellkasten Teil der Ausstellung sei, habe man den Bornheimer Grünen um deren Mitglied Dieter Wienand zu verdanken, so Kaletsch. Es sei nämlich der Abschluss einer Versicherung notwendig gewesen, die die Grünen übernommen hätten. Auch wollte Kaletsch nicht unerwähnt lassen, dass das Einrichtungshaus Porta Bilderrahmen gespendet habe.

Vorbereitet wurde die Schau von Schülerinnen und Schülern der neunten Jahrgangsstufe, die zur Eröffnung durch die Ausstellung führten und einzelne Lebensstationen Bölls erläuterten. Klar sei der Autor heute noch von Bedeutung, meinte der 15-jährige Erik. Böll habe sich besonders für den Frieden und die Menschenrechte eingesetzt, und das seien Themen, mit denen man sich auch heute noch beschäftige. „Und er ist Namensgeber unserer Schule“, fügte Niklas (16) hinzu.

Mit von der Partie waren bei der Eröffnung auch die Musikerinnen und Musiker der Schulband „The Shimmering“. Sie spielten Stücke von Bob Dylan, der wie Böll Literaturnobelpreisträger ist. Eine Woche lang habe man für den Auftritt geübt, sagte Bandmitglied Giulia (14). Schulleiterin Astrid Geschwind freute sich, dass mit der Eröffnung der Schau auch das neue Forum der Schule eingeweiht wurde – „auf das wir zwei Jahre gewartet haben“, so Geschwind.

„Die Bornheimer hatten zum Teil ein zwiespältiges Verhältnis zu Böll“, meinte Bürgermeister Wolfgang Henseler in seiner Rede. Es habe Menschen gegeben, die von Böll begeistert gewesen seien. Zugleich habe es aber auch kritische Stimmen und Anfeindungen gegeben. Deshalb habe es wohl auch nach dem Tod Bölls 25 Jahre gedauert, bis er posthum zum Ehrenbürger der Stadt ernannt worden sei, so Henseler.

Die Heinrich-Böll-Ausstellung ist bis Mittwoch, 12. Juli, montags bis freitags, 8 bis 15 Uhr, in der Aula der Mertener Heinrich-Böll-Sekundarschule, Beethovenstraße 57, zu sehen. Laut Vizeschulleiter Christoph Kaletsch soll es jeweils um 10 Uhr Führungen von Schülern durch die Schau geben.

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