Tollitätentreff in Bornheim-Hersel Herseler Rheinhalle voll jecker Herrscher

Bornheim-Hersel · 500 Besucher lassen in der Herseler Rheinhalle Regenten aus acht Bornheimer Ortschaften hochleben. Zu den Programmhöhepunkten zählen Wicky Junggeburth und „Die Paveier“.

 Alaaf zesamme: Die Tollitäten jubeln dem Publikum zu.

Alaaf zesamme: Die Tollitäten jubeln dem Publikum zu.

Foto: Axel Vogel

Zum goldenen Jubiläum des Bornheimer Tollitätentreffs 2018 hätte sich Sitzungspräsident Wolfgang Raschke über mehr Regenten auf der Bühne der Herseler Rheinhalle gefreut. Jetzt, ein Jahr später, bei der 51. Auflage der von der Stadt ausgerichteten Veranstaltung am Dienstag, sollte sein Wunsch in Erfüllung gehen – vor ausverkauftem Haus.

Während damals die närrischen Herrscher aus fünf Bornheimer Ortsteilen mehr als genug Platz am Komiteetisch gefunden hatten, wurde es diesmal richtig eng. Für die 17 Karnevalsrepräsentanten aus acht Ortschaften musste dieser sogar verlängert werden. „Wir haben so viele Tollitäten wie noch nie, das ist Rekord“, verkündete Bürgermeister Wolfgang Henseler stolz, als er die rund 500 bunt kostümierten und gut aufgelegten Gäste begrüßte. In Feierlaune zeigten sich die Regenten bereits beim Einmarsch, bei dem sie von der Schützenkapelle Bornheim begleitet wurden und die danach mit ausgewählten Fastelovend-Hits auf die Sitzung einstimmte.

Spende über 1575 Euro für den Stadtjugendring

Auf der Bühne angekommen, stellte Henseler das Prinzenpaar der Bonner Werkstätten Prinz Heiko I. (Derichsweiler) und Prinzessin Stephanie I. (Schäfer) genauso wie das Bornheimer Prinzenpaar Klaus I. und Astried I. (beide Tillmanns) sowie das Hemmericher Dreigestirn Prinz Chris I. (Eichen), Jungfrau Walti (Berchtold) und Bauer Paul (Ihde) vor.

Ebenfalls herzlich willkommen hieß er die Rhingprinzessinne der Vereinsgemeinschaft Hersel/Uedorf, Moni I. und Melina I. (beide Hemmersbach), das Mertener Prinzenpaar Volker I. und Hildegard III. (beide Funk), Prinzessin Jenny I. (Ackermann) aus Roisdorf, das Walberberger Dreigestirn Prinz Gaby I. (Porschen), Jungfrau Karin I. (Boos), Bauer Renate I. (Kutz) sowie die beiden Kinderprinzessinnen Hanna I. (Zimmermann) aus Sechtem und Alina I. (Baudach) aus Waldorf. Mit einem großzügigen Scheck über 1575 Euro bedachten sämtliche Bornheimer Tollitäten sowie der Hemmericher Wirt Ingo Pieper den Stadtjugendring.

Den ersten Orden der Stadt Bornheim, der den Rösberger Wasserturm zeigt, überreichte Henseler dem Sitzungspräsidenten Raschke. Zu den zahlreichen Ehrengästen gehörte auch sein Amtskollege Ralf Schreiber aus Bornheims Partnerstadt Mittweida. Beim Programm, das einmal mehr Literatin Karin Schumacher-Lambertz zusammengestellt hatte, kam mit einer gelungenen Mischung aus Rede-, Musik- und Tanzbeiträgen keine Minute Langeweile auf.

So hatte der Kölner Redner, Sänger und Moderator Wicky Junggeburth für den Bornheimer „Tolli-Treff“ ein ganz besonderes Kompliment im Gepäck. „In den Gürzenich darf jeder, nach Bornheim wird man gerufen“, sagte Junggeburth. Und ergänzte: „Statt dort aufzutreten, wo man von 80 Prozent der Leute gar nicht mehr verstanden wird, komme ich lieber nach Bornheim.“ Mit Blick auf die vielen jungen Musikgruppen sollte man jedoch nicht die Arroganz haben, zu sagen: „Dat ist kein Fastelovend! Diese Gruppen ziehen uns nämlich die Jugend zurück“, unterstrich er. Gleichwohl solle man auch die Alten nicht vergessen. Mit seinem eigenen Hits „Eimol Prinz zu sin“ oder „Jecke Saache metzemache, dat es Karneval“ brachte Junggeburth das Publikum zum Schunkeln und bedachte im Anschluss die Saalkapelle Los Ultimos mit einem großen Lob.

„Botzedresse“ auf Abschiedstour

Zum letzten Mal beim „Tolli“ dabei waren die „Botzedresse“ aus Niederzissen, die sich mit einem musikalischen und einem echten „Feuerwerk“ von den versammelten Jecken verabschiedeten. Die acht Mitglieder starke Karnevalsshowband beendet ihre Karriere nach 25 Jahren. Einen kurzen, aber mitreißenden Auftritt legte die Kultband „Die Paveier“ hin. Beim Hit „Leev Marie“ hielt es das Publikum nicht mehr auf den Stühlen, und auch den Tollitäten wurde der Platz an ihrem Tisch zu eng. Statt zuzuhören, tanzten sie lieber ausgelassen.

So richtig voll wurde die Bühne beim Auftritt des Traditionskorps Altstädter Köln 1922, während es mit den Tänzern der KG Sr. Tollität Luftflotte im wahrsten Sinne des Wortes „hoch herging“. Zudem warteten noch zwei Ehrungen. So würdigte Jürgen Morche von der Vereinsgemeinschaft Hersel-Uedorf den scheidenden Polizeibezirksbeamten Jürgen Kuhl und Markus Enbergs vom Ortsausschuss Waldorf mit der Dieter-Krämer-Gedächtnismedaille für besondere Verdienste um den heimischen Karneval.

Das Programm komplett machten Redner Martin Schopps und zu vorgerückter Stunde „De Boore“.

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