Bornheimer Zentrum Gewerbeverein: Kaum Entlastung für Königstraße

BORNHEIM · Der Bornheimer Gewerbeverein fordert, den Beschluss zur Verkehrsführung auf der Königstraße noch einmal zu überdenken. Ein Gutachten der Ingenieurgruppe für Verkehrswesen und Verfahrensentwicklung (IVV) sieht die Entlastung der Königstraße als grobe Fehleinschätzung, die Rahmenbedingungen hätten sich außerdem seit der Beschlussfassung im Jahr 2004 verändert, heißt es als Begründung.

Der geplante Probebetrieb der Königstraße als Einbahnstraße ist derzeit auch Thema in den Fraktionen. Die FDP zeigt sich erstaunt über die Öffentlichkeitsarbeit der Sozialdemokraten zur Weiterentwicklung des Bornheimer Zentrums. Jörn Freynick, planungspolitischer Sprecher der Liberalen, mahnt die SPD zur "verbalen Abrüstung" gegenüber dem Gewerbeverein.

Die SPD hatte kritisiert, der Vorsitzende des Gewerbevereins Bornheim, Norbert Nettekoven, vergesse, etwas für die Entwicklung im Innenstadtbereich zu tun. Es sei ein "stetiger Abwärtstrend" erkennbar. Diese Aussage ist für Freynick "nicht nur geschäftsschädigend", sondern die Argumentation entspräche auch nicht den Fakten.

"Die Königstraße und deren Umfeld haben sich in den letzten Jahren mehr als positiv entwickelt. Es wurden ein Gesundheitszentrum, ein großes Modefachgeschäft, ein Lebensmittelmarkt und ein Orthopädiezentrum errichtet, viele Geschäfte wurden erweitert oder modernisiert." Angesichts dieser privaten Investitionen in Millionenhöhe solle die SPD den Mitgliedern des Gewerbevereins eher dankbar sein", findet Freynick. Die Politik habe dafür Sorge zu tragen, dass ein Probebetrieb zu objektiven Ergebnissen führe, ergänzt Ratsvertreter Thorsten Knott (FDP).

Der Gewerbeverein verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass eine Einbeziehung aller im Verkehrskonzept vorgesehenen Maßnahmen im Probebetrieb unabdingbar sei, um die Auswirkungen in vollem Umfang abwägen zu können. Bei der Beurteilung der Verkehrsführung und Parkplatzsituation sollten auch die seit der Beschlussfassung entstandenen neuen Wohn- und Geschäftshäuser berücksichtigt werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort