Natur in Bornheim und Alfter Gesunde Lebensbedingungen sind das Ziel

Bornheim · Der mit dem Grünen C begonnene Freiraumschutz in der Region soll weiterentwickelt werden - zum Beispiel in der Herseler Rheinaue.

 Im Einsatz für die Umwelt: Seit 30 Jahren räumen Mädchen und Jungen der Ursulinenschule regelmäßig am Herseler Werth auf. Jetzt war die Klasse 5c von Beate Reich im Einsatz. Für die Herseler Rheinaue will die Stadt Bornheim mit einem Masterplan etwas für Naturschutz und Freizeitaktivitäten tun.

Im Einsatz für die Umwelt: Seit 30 Jahren räumen Mädchen und Jungen der Ursulinenschule regelmäßig am Herseler Werth auf. Jetzt war die Klasse 5c von Beate Reich im Einsatz. Für die Herseler Rheinaue will die Stadt Bornheim mit einem Masterplan etwas für Naturschutz und Freizeitaktivitäten tun.

Foto: Axel Vogel

Wo sich Städte und Kommunen ausdehnen, werden Frei- und Erholungsflächen knapper. Immer öfter steht ihre Bedeutung für das Wohlbefinden der Bewohner dem Bestreben, weitere Wohnbau- und Gewerbeflächen zu schaffen, entgegen. Um die Freiräume der Region langfristig zu sichern, miteinander zu verknüpfen und zu entwickeln, hatten sich seinerzeit die Städte und Gemeinden Alfter, Bonn, Bornheim, Niederkassel, Sankt Augustin und Troisdorf zum Projekt „Grünes C“ zusammengetan. Nun steht das Nachfolgeprojekt in den Startlöchern, dem sich mit Hennef und Königswinter noch zwei weitere Partner anschlossen.

Um über das Landesprojekt „Grüne Infrastruktur NRW“ Fördergelder zu erhalten, waren Kommunen und Zusammenschlüsse aufgerufen, in einem „Integrierten Handlungskonzept Grüne Infrastruktur“ (IHK GI) ihre Planungen und Projekte darzustellen. Im Dezember 2016 wurden dazu drei Themenwerkstätten mit den Schwerpunkten „Naturschutz“, „Naherholung“ und „Landwirtschaft“ durchgeführt, an denen Fachleute, Planende und Nutzer teilnahmen. Basierend auf den Ergebnissen der Themenwerkstätten, wurde jetzt im Ratssaal des Bornheimer Rathauses das Handlungskonzept durch das Landschaftsarchitekturbüro Smeets vorgestellt, welches das Projekt betreut.

Nun gilt es, das Konzept in den Fachausschüssen der Städte und Gemeinden zu beraten – und möglichst rasch zu beschießen. Denn bereits zum 1. Juni muss das Papier bei der Geschäftsstelle „Grüne Infrastruktur“ des Landes eingereicht werden. Der Bescheid über eine Förderungsbewilligung wird im dritten oder vierten Quartal 2017 erwartet.

Acht Kommunen arbeiten zusammen

Bettina Molly vom Landschaftsarchitekturbüro Smeets schätzte die Chancen für das Konzept als gut ein. „Dass acht Kommunen über Stadt- und Gemeindegrenzen hinweg zusammengearbeitet haben, dürfte ein Alleinstellungsmerkmal sein“, erklärte sie. Zudem seien die sehr frühzeitige Beteiligung aller Akteure sowie deren Kooperation und Engagement herausragend. Aus den Workshops zu den drei Themenbereichen Naturschutz, Naherholung und Landwirtschaft wurden 22 Projekte für das Konzept herausgefiltert, welche zusammen auf eine geschätzte Summe von 6,15 Millionen Euro kommen.

Der mögliche Förderanteil liegt bei mindestens 50 Prozent. Insgesamt steht für die Bewerber ein Investitionsvolumen in Höhe von rund 83 Millionen Euro aus EU- und Landesmitteln zur Verfügung. Die für das Handlungskonzept benannten Projekte wurden von Molly und ihrem Kollegen Frederic Becker steckbriefartig vorgestellt. Im Bereich Naturschutz stehen für Bornheim und Alfter beispielsweise die Weiterentwicklung des Obstblütenprojekts oder der Masterplan Rheinaue auf der Agenda. Bei der Naherholung haben die Vernetzung der Freiräume mit Siedlungsbereichen, Lernlandschaften sowie die Schaffung Spiel- und Sportmöglichkeiten Priorität.

Eine Projektidee sind Selbsterntegärten entlang der Bahnlinie 18

Das Thema Landwirtschaft wiederum stellt die regionale Nahrungsmittelproduktion in den Mittelpunkt, die auch neue Bewirtschaftungsformen wie das „Urban Gardening“ beinhaltet. So ist für Alfter und Bornheim die Projektidee „Vital Garten“ entstanden, wohinter sich parzellierte Selbsterntegärten entlang der Stadtbahnlinie 18 und des Alfter-Bornheimer Baches verbergen.

„Die verschiedenen Projekte befinden sich in ganz unterschiedlichen Stadien der Umsetzung“, erklärte Becker. „Während einige noch 'Ideen' sind, gibt es für andere bereits ein Konzept oder sie befinden sich bereits in der konkreten Planung.“ Sollte das erarbeitete Handlungskonzept in die Förderung gelangen, sind Anträge für die Einzelmaßnahmen zu stellen. „In deren Ausgestaltung können sich dann alle Beteiligten wieder aktiv einbringen“, so Bettina Molly.

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