Altenheim Maria Hilf Generationen treffen sich zum Eisessen
BORNHEIM-ROISDORF · Erdbeer- oder Vanilleeis, Obstsalat, Sahne, Schokosauce oder bunte Streusel? Vor der sechsjährigen Zoé stehen alle Zutaten, die man für einen leckeren Eisbecher benötigt.
Nach kurzer Bedenkzeit ist die Entscheidung gefallen: Zu Vanilleeis passen Schokosauce und ein paar Smarties. Dekoriert wird das Ganze mit einer Waffel. Zufrieden stellt Zoé ihre Eiskreation auf einen Porzellanteller, legt einen Löffel daneben und transportiert das Ganze unfallfrei zum nächsten Tisch, an dem die Bewohner des Roisdorfer Altenheims Maria Hilf gespannt auf die kalten Köstlichkeiten warten.
Nicht nur Zoé ist heute "Eisverkäuferin". Mit ihr wuseln noch 14 weitere Mädchen und Jungen des städtischen Montessori-Kindergartens "Lummerland" geschäftig durch die Cafeteria des Seniorenheims.
Regelmäßig organisieren die Einrichtung an der Brunnenallee, die nur einen Katzensprung entfernte Kita sowie die Stadtbücherei solche Generationentreffen. Etwa alle sechs Wochen wird vorgelesen, gebastelt, dekoriert oder gemeinsam gesungen. Doch an einem heißen Augusttag geht nun mal nichts über einen erfrischenden Eisbecher.
"Die Eisaktion führen wir nun schon seit mehreren Jahren durch und sie ist immer ein Highlight für die Kinder und für die Senioren", sagt Ursula Dopstadt-Stückler, Sozialdienstleiterin in dem Altenheim. "Es geht darum, Kontakte zu fördern, gegenseitiges Verständnis zu stärken und Berührungsängste abzubauen."
Diana Verch, Erzieherin im "Lummerland", empfindet das Angebot als große Bereicherung: "Die Kinder freuen sich immer sehr auf die Besuche im Altenheim." Die schwierigste Aufgabe war für die jungen Gäste ohne Zweifel das Abwarten. Denn Eis zu servieren, statt es selber zu genießen, das kostet schon ziemlich viel Disziplin. Natürlich wurden am Ende alle Kinder für ihre Geduld belohnt - und ließen sich "ihren" Eisbecher schmecken.
