Bornheim FDP spricht sich für einen Neubau der Bücherei aus

BORNHEIM · In der Diskussion um die zukünftige Ausrichtung der Bornheimer Stadtbücherei meldet sich nun auch die FDP zu Wort. Die Fraktion spricht sich - wie auch schon die CDU - dafür aus, den Standort der Stadtbücherei auf die Freibadwiese zu verlagern.

"Gemeinsam mit einem Kindergarten, der VHS und Proberäumen für die Musikschule könnte dort ein Zentrum für Jugend, Bildung und Kultur entstehen", erläutert der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Fraktion, Jörn Freynick.

"Wir erwarten dort nicht nur geringere Unterbringungskosten, sondern erhoffen uns auch, dass die Bücherei näher an das Gymnasium und die Europaschule rückt - nicht nur räumlich", so Freynick. Für die Zukunft der Stadtbücherei sei eine enge Kooperation mit den Schulen dringend notwendig, da sich im Verbund sinnvolle Kooperationen eingehen ließen.

"Falls sich andere Standorte als günstiger erweisen sollten, können wir gerne auch Alternativen in Betracht ziehen." Er sei grundsätzlich offen für neue Vorschläge, so Freynick. Die FDP verfolge jedoch mit Nachdruck ein Zentrum für Jugend, Bildung und Kultur auf der Freibadwiese.

"Dass man, wie vom Bürgermeister behauptet, in Neubauten grundsätzlich höhere Mietkosten zu erwarten habe als in einem Altbau, ist allerdings ausgemachter Quatsch. Wir halten es daher für unredlich, wenn die Verwaltung diese Schutzbehauptung vorschiebt, um neue Ideen gar nicht erst prüfen zu müssen", findet Freynick.

Bürgermeister Wolfgang Henseler hatte neben den höheren Kosten für einen Neubau auch darauf hingewiesen, dass weitere Kosten anfielen, falls die VHS aus ihren derzeitigen Räumen wegziehe, denn dafür hatte es Fördermittel gegeben, die die Stadt dann zurückzahlen müsste.

In der jüngsten Sitzung des Bornheimer Sport- und Kulturausschusses hatten CDU, FDP und UWG das vorgelegte Konzept zur Zukunft der Stadtbücherei abgelehnt und stattdessen für ein weiteres, neues Konzept votiert. Einig waren sich die Fraktionen darüber gewesen, dass nach einem günstigeren Standort für die Stadtbücherei Ausschau gehalten werden solle.

"Auch die Bücherei muss ihren Beitrag zur Haushaltssanierung leisten. Die Devise kann im Angesicht der städtischen Schulden und Jahres-Defiziten von bis zu 20 Millionen Euro auf keinen Fall 'weiter so' lauten", sagte Freynick. "Die Bücherei ist eine rein freiwillige Ausgabe, die uns neben unseren Pflichtausgaben ein tiefes Loch in die Kasse reißt", so Freynick weiter.

Da die Liberalen auch in Zukunft eine attraktive Stadtbücherei für sinnvoll erachteten, sei ein Konzept nötig, das die Bücherei zukunftsfest aufstelle und gleichzeitig Kosten einspare. "Das Konzept, das der Bürgermeister in den Ausschuss gebracht hat, hat die Kosten völlig ausgeblendet", kritisiert Freynick.

Die FDP erwarte von der Verwaltung ein Konzept, das einerseits aktuelle Entwicklungen wie elektronische Lesegeräte berücksichtige und andererseits eine deutliche Kostenbremse beinhalte. "Die FDP wird keinem Konzept zustimmen, das die Kosten für die öffentliche Hand weitestgehend unberücksichtigt lässt", kündigte der Liberale an.

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