„Streifling und Freunde“ Ex-BAP-Mitglied spielt in ausverkaufter Kaiserhalle

Bornheim · Das Ex-BAP-Mitglied Jens Streifling und seine musikalischen Freunde haben das Publikum an gleich zwei Abenden in der Bornheimer Kaiserhalle begeistert. Das erste Konzert war innerhalb eines Tages ausverkauft.

 Begeistern das Publikum in der Kaiserhalle: (v. l.) Heiko Wätjen, Lida Dobrzhynets, Jens Streifling und Michael Kuhl.

Begeistern das Publikum in der Kaiserhalle: (v. l.) Heiko Wätjen, Lida Dobrzhynets, Jens Streifling und Michael Kuhl.

Foto: Axel Vogel

"Du kanns zaubere" von BAP spielte Jens Streifling schon am Lagerfeuer, bevor er Mitte der 90er Jahre (bis 2002) festes Mitglied der Kölner Kultband wurde. Was die rheinische Mundart betraf, setzte er zu diesem Zeitpunkt noch auf sein Improvisationstalent. Heute kann der in der Nähe von Leipzig geborene Multiinstrumentalist, der in Brenig lebt, über seine ersten Kontakte mit der kölschen Sprache herzlich lachen - und das Publikum in der Bornheimer Kaiserhalle lachte mit.

Dorthin hatte Streifling am Wochenende gleich zu zwei Konzerten geladen. Mit von der Partie waren seine Ehefrau, die aus dem weißrussischen Minsk stammende Violinistin Lida Dobrzhynets, der Aachener Kontrabassist Heiko Wätjen und Lokalmatador Michael Kuhl. Sowohl am Freitag als auch am Samstagabend war die Hütte mit rund 240 Gästen rappelvoll.

Erstes Konzert innerhalb eines Tages ausverkauf

"Das erste Konzert war innerhalb eines Tages ausverkauft, sodass wir direkt einen zweiten Termin angesetzt haben", sagte Veranstalter Jürgen Nettekoven. Wer trotzdem keine Karten mehr ergattert konnte, muss sich nicht allzu lange gedulden. In ziemlich genau einem Jahr, am 22. und 23. Oktober 2020, werden "Streifling und Freunde" voraussichtlich wieder auf der Bühne der Kaiserhalle stehen. Frühzeitig um Karten kümmern sollte man sich aber trotzdem - denn diejenigen, die die Konzerte besucht haben, könnten durchaus Lust verspüren, noch einmal wiederzukommen.

Am Freitagabend jedenfalls wurden die Musiker nach zwei fulminanten Konzertstunden mit stehenden Ovationen belohnt und erst nach drei Zugaben - unter anderem ein famoses "Knockin' on Heaven's Door" von Bob Dylan - von der Bühne entlassen. Bis dahin hatten die Künstler eine musikalische Reise von Ost nach West unternommen, die von Stücken bekannter Bands bis hin zu klassischen Kompositionen reichte. Anlass zum Staunen bot die Tatsache, wie viele Instrumente im Vergleich zur überschaubaren Musikeranzahl zum Einsatz kamen.

Streifling und Kuhl erwiesen sich als echte Alleskönner

Ob Gitarre, Klarinette, Trompete, Akkordeon oder Mundharmonika: Streifling und Kuhl erwiesen sich als echte Alleskönner. Glänzend arrangiert und daher keine Minute langweilig war aber nicht nur der stete Wechsel, sondern auch die Kombination verschiedener Genres, von Gute-Laune-Musik bis hin zu anspruchsvollen Stücken. "Du kanns zaubere" stand ebenso auf dem Programm wie das "Gänselieschen" der DDR-systemkritischen Klaus Renft Combo oder ein bewegendes "Cello" von Udo Lindenberg.

Eindeutiger Höhepunkt des Konzerts: der Song "Am Fenster" der Band City aus Ost-Berlin mit einem virtuosen Violinen-In᠆tro von Dobrzhynets. Während Streifling, Kuhl und Dobrzhynets mit Eigenkompositionen glänzten, punktete Wätjen mit einer lässigen Interpretation von Stings "It's probably me". Mit Astor Piazzollas berühmtem "Libertango" konnte wiederum Dobrzhynets ihr Können ausspielen.

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