Stadt plant Containerunterkunft an der Jennerstraße Eine Bleibe für 22 Flüchtlinge in Hemmerich

Bornheim-HEMMERICH · Eine Containerunterkunft für 22 bis 25 Flüchtlinge soll voraussichtlich im Januar an der Jennerstraße hinter dem Dorfplatz neben der alten Schule in Hemmerich errichtet werden.

Über die Pläne der Stadt informierte Sozialdezernent Markus Schnapka am Montag bei einem Infoabend, zu dem sich rund 150 Bürger im Pfarrsaal des Aegidiushauses versammelt hatten. Mit so großem Andrang hatte die Stadt offensichtlich nicht gerechnet - die bereitgestellten Stühle und 30 Flyer reichten bei Weitem nicht.

Wie Schnapka ausführte, handelt es sich um ein 685 Quadratmeter großes Grundstück, auf dem die Flüchtlingsbleibe aufgestellt werden soll. Diese besteht aus zwei Blöcken: Der größere setzt sich aus elf Containerelementen zusammen und bietet auf 195 Quadratmetern zwei Großräume plus Sanitärräume; der kleinere (vier Container) umfasst 72 Quadratmeter für Gemeinschaftsräume.

Die Bewohner kümmern sich selbst ums Kochen und ums Säubern der Unterkunft. Eine Sozialarbeiterin und Ehrenamtliche sollen Kontakt mit ihnen aufnehmen. Der Zugang zur Unterkunft erfolgt von der Jennerstraße aus. Ein Zaun soll als Abgrenzung zum Schulhof dienen, der von der Offenen Ganztagsschule genutzt werde.

Insbesondere zu dem geplanten Zaun, aber auch zum vorgesehenen Standort äußerten die anwesenden Bürger Fragen, für die auch Bürgermeister Wolfgang Henseler, Ortsvorsteher Günter Heßling sowie Vertreter der Verwaltung zur Verfügung standen. Schnapka erklärte, dass der Zaun maximal 1,50 Meter messen solle, sofern nicht Behelfszäune genutzt werden müssten, die 2,10 Meter hoch seien. Die Anregung eines Bürgers, ob die Unterkunft möglichst nah an die Jennerstraße platziert werden könne, da der Junggesellenverein (JGV) den hinteren Bereich für sein Fest nutze, nahm Schnapka auf.

Henseler betonte, dass das Maifest stattfinden solle und die Verwaltung auch schon Gespräche mit dem JGV sowie der Feuerwehr wegen ihres Kinderfestes geführt habe. Seine Aussage, dass es Überlegungen gebe, die Flüchtlinge für die drei Tage im Mai anderweitig unterzubringen, provozierte jedoch ablehnendes Raunen im Saal.

Einige direkte Anwohner äußerten Unmut, warum nicht auch schon früher mit ihnen gesprochen worden sei, worauf der Bürgermeister sie einlud, im Anschluss an die Versammlung einen Termin mit ihm zu vereinbaren. Auch wollten einige Bürger wissen, warum die Unterkunft "mitten rein" in den Ort komme und warum nicht stattdessen der Sportplatz genutzt werde. Das gebe die Kanalisation dort nicht her, sagte Schnapka. Die Fläche sei zudem für eine Bleibe für 22 Menschen zu groß.

Eine größere Unterkunft stünde wiederum nicht in angemessenem Verhältnis zur Größe Hemmerichs. Die Einbindung in den Ort erfolge bewusst, um ein "gedeihliches Miteinander" zu fördern. Über Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements in diesem Sinne sprach Isabelle Lütz und bot sich als Kontaktperson an. Jürgen Schwind vom Vorstand der katholischen Kirche berichtete derweil, dass nach dem Umbau der alten Vikarie nun die ersten von rund zehn Flüchtlingen in die entstandenen zwei Appartements und eine Wohnung zögen.

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