Krimi "Eifelteufel" des Sechtemers Rudolf Jagusch Ein gesprengtes U-Boot in der Talsperre

BORNHEIM-SECHTEM · "Wann kütt denn dat neue Boch? Ming Frau waad schon drupp", hat sich der Briefträger, der täglich die Post in das Sechtemer Haus der Familie von Rudolf Jagusch bringt, schon mal vorab erkundigt. Jetzt hat das Warten ein Ende. Seit Donnerstag liegt der Krimi "Eifelteufel" des Hausherrn vor. Darin gehen der Leiter der Euskirchener Mordkommission Kommissar Hotte Fischbach und sein unfreiwillig auf dem Land gelandeter Kollege Jan Welscher auf Täter-Jagd in der Eifel.

Am Schreibtisch: Buchautor Rudolf Jagusch.

Am Schreibtisch: Buchautor Rudolf Jagusch.

Foto: Wolfgang Henry

Dort geschehen nämlich skurrile Dinge: In der Urfttalsperre wird ein gesprengtes U-Boot mit einer Leiche an Bord gefunden. Doch was hat ein U-Boot in einem Trinkwasserspeicher zu suchen? Hinzu kommt, dass ein zweites Opfer in der Badewanne den Tod findet und ein drittes im Wald auf der Strecke bleibt.

Wie schon in den beiden Vorgängerbänden "Eifelbaron" und "Eifelheiler" düst Hotte Fischbach in seiner gewohnt brummigen Art mit seiner Harley zu den Tatorten. Der Mörder hat sich für seine Taten kunstvolle Szenarien ausgedacht, die Rudolf Jagusch akribisch recherchiert. "Mit Ulrich Cremer vom Rechtmedizinischen Institut der Uni Köln habe ich lange telefoniert, damit ich die Fakten richtig beschreiben kann", erzählt er. Auch die Orte, die in seinen Krimis vorkommen, hat er mit seiner Frau Susanne während der Arbeit an dem Werk alle aufgesucht und sich während der langen Spaziergänge eifrig Notizen gemacht. Einmal habe er nämlich eine Burg auf den falschen Berg gesetzt, weil er sich auf seine Kindheitserinnerung verlassen hat. Das sollte nicht noch einmal passieren. Was ihn, der 1967 in Bergisch Gladbach geboren wurde, an der Eifel fasziniert, ist, dass der Landstrich und seine Bewohner in den letzten Jahren eine Veränderung durchgemacht hat. "Die Menschen sind viel lockerer geworden. Sie können herzlich über sich selbst lachen und sind richtig stolz auf ihr schönes Fleckchen Erde", hat Rudolf Jagusch festgestellt. Als besonderes Extra hat er alle Rezepte, die die Frau von Hotte Fischbach im Verlauf der Mordaufklärung ihren Gästen serviert, als kleines Eifel-Kochbuch hinten angehängt.

Wer bei der spannenden Lektüre Appetit auf "Ribbelscheskooche", "Hövelsche op Fleesch" oder einfach auf eine deftige Eifler Kartoffelsuppe bekommt, muss nicht einmal zum Kochen das Buch beiseitelegen. Die Premierenlesung zu seinem neuen Krimi ist am Freitag, 13. September, ab 20 Uhr im Bornheimer Theater im Kloster, Secundastraße 2-4.

Übrigens: Die Frau des Briefträgers kann sich auch schon auf den nächsten "Jagusch" freuen. Im Februar erwartet sie ein Thriller-Abenteuer rund um den Kölner Dom und quer durch die Eifel. "Amen" ist das erste Gemeinschaftswerk von Rudolf und Susanne Jagusch. Seine Frau, deren Hobby Krimistrickereien sind, hat sich für diesen Anlass schon neue Motive für ihre Topflappenkollektion überlegt. Es bleibt also spannend.

Rudolf Jagusch: Eifelteufel. Eifel-Krimi. Emons-Verlag, Köln 2013. ISBN: 978-3-95451-155-6, 10,90 Euro.

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