Wasserturm in Rösberg Ein Bornheimer Wahrzeichen hat Geburtstag

Bornheim-Rösberg · Seit 100 Jahren prägt der Wasserturm den Ortsteil Rösberg. Die Turmbewohner führten die Besucher durch ihr rundes Wohnzimmer. Kinder malten das Kunstwerk auf ihre Weise.

Über und über mit Rosen umrankt, quietschbunt im Stile des Malers Friedensreich Hundertwasser, verziert mit einem Wasserhahn auf der Turmspitze oder höchst detail- und originalgetreu nachempfunden: Beim Malwettbewerb zum 100. Geburtstag des Rösberger Wasserturms war der Fantasie der Teilnehmer keine Grenzen gesetzt. 129 Kinder, die meisten davon Schüler der Markus-Grundschule, hatten sich an der Aktion beteiligt und künstlerisch mit dem Wahrzeichen des Bornheimer Höhenortes auseinandergesetzt.

Die gelungensten Werke wurden bei der Jubiläumsfeier „100 Jahre Wasserturm“ am Samstagmittag vor begeistertem Publikum prämiert. Die Jury, bestehend aus Ortsvorsteher Peter Tourné, Marina Zanke, Antonie Wiek und Rüdiger Wicke, die zugleich für die Organisation des Festes verantwortlich zeichneten, hatte alle Mühe, aus den vielen gelungenen Zeichnungen die besten auszuwählen.

Dennoch konnten sich am Ende die stolzen Gewinner Mika (Kita), Collin(1. Klasse), Hanna (2. Klasse), Laura (3. Klasse) und Amelie (4. Klasse) über ihre Präsente freuen. Als einziger Teilnehmer über zehn Jahre erhielt Yannick Burkhardt eine Auszeichnung für sein Bild, mit dem „Wasserturm-Sonderpreis“ wurde Philipp Leuwer belohnt.

Der Malwettbewerb war allerdings nicht das einzige Highlight, mit dem die von den Vereinen der Dorfgemeinschaft Rösberg unterstützten Feierlichkeiten rund um den Wasserturm gespickt waren. Der Tag, der mit einem „Weckruf“ der Alphornbläser und einem Frühschoppen begann, hatte wahrlich viel zu bieten. Dass der Turm an seinem Platz auf den höchsten Punkt des Ortes viel erlebt hat, verdeutlichte die katholische Frauengemeinschaft Rösberg mit ihrer „Zeitreise“.

Diese reichte von der Errichtung des Turms auf Veranlassung der britischen Besatzer im Jahr 1919 bis in die Gegenwart. Bis in die 70er Jahre hinein versorgte er den Ort mit Trinkwasser. Seit Mitte der 80er Jahre steht er unter Denkmalschutz. Während Hannelore Jüssen für die geschichtliche Einordnung sorgte, gaben sich die Imitatoren Charly Chaplin, Marlene Dietrich, Elvis Presley und Co. auf der Bühne ein vergnügliches Stelldichein.

Die Turmbewohner führten die Besucher in das Gebäude

Nachdem die jüngsten Tänzerinnen der Gardetanzgruppe Leckere Mäus’chen ihr Können gezeigt hatten, zeichnete am späten Nachmittag das Volxtheater gemeinsam mit dem Männergesangsverein unter der Leitung von Maria Hirsch und Christoph Ernst den „Turmbau zu Rösberg“ auf humorvolle Weise nach. Die Grundidee zum Stück kam vom Ortsvorsteher, das Volxtheater brachte laut Tourné den „Pepp in die Geschichte“.

Ohne Unterlass führten die beiden Bewohner des Wasserturms, Rüdiger Wicke und Klaus Eiden, halbstündlich Turmbesichtigungen durch – das Interesse der Besucher, das 28,5 Meter hohe Gebäude zu erklimmen, blieb ungebrochen. „Nach anfänglicher Skepsis haben sich die beiden für das Fest begeistert und sich zusätzlich bei der Theatervorführung und in der Dorfgemeinschaft eingebracht“, berichtet die Vorsitzende der Dorfgemeinschaft, Marita Lang.

„Es ist auch nicht selbstverständlich, fremde Menschen mal eben durch sein Wohnzimmer laufen zu lassen“, betonte sie. Bürgermeister Wolfgang Henseler dankte den Organisatoren: „Es war damals eine gute Entscheidung, den Wasserturm zu bauen, um die Wasserversorgung des Ortes zu verbessern – und es war eine gute Entscheidung, dieses Jubiläum heute zu feiern.“

Für Pfarrer Norbert Prümm steht der Wasserturm sinnbildlich dafür, dass nicht unbedingt schlecht sein muss, was Fremde bringen. „Neues kann sehr positiv sein, es ist gut, sich auf Neues einzulassen.“

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