Spielplatz eröffnet Ehrenamtliche bauten Spielplatz in Walberberg

Bornheim · Viele ehrenamtliche Helfer haben monatelang geschuftet. Nun eroberten die Kinder des Bornheimer Ortsteils ihr rundum erneuertes Freizeitparadies.

 Hoch hinaus: Die dreijährige Ida testet die Kletterwand des neu gestalteten Walberberger Spielplatzes.

Hoch hinaus: Die dreijährige Ida testet die Kletterwand des neu gestalteten Walberberger Spielplatzes.

Foto: Matthias Kehrein

Bereits um 10.30 Uhr turnten Leoni (7) und Benedikt (4) am Sonntag auf der Hängebrücke des sogenannten Kidsbergs auf dem Walberberger Spielplatz herum. Die beiden Kinder warteten sehnsüchtig auf die offizielle Eröffnung des Areals an der Kitzburger Straße/Frongasse. Um 11.33 Uhr war es dann endlich soweit. Mittlerweile mehr als 20 aufgeregte Kinder eroberten auf das Kommando „Los“ von Michael Landsberg die Brücken und Tunnel sowie die Kletterwand der neuen Spiellandschaft. „Im Kidsberg können die Kinder ihrer Fantasie freien Lauf lassen und einfach nur spielen und toben“, befand Andrea Lauer, Leiterin der Walberberger Thomas-von-Quentel-Grundschule.

Zur offiziellen Eröffnung waren auch Vertreter der Stadt Bornheim gekommen. Darunter Vizebürgermeisterin Petra Heller. Sie gehörte auch zu den ersten Unterstützerinnen, die einem Aufruf von Landsberg zur Sanierung des Spielplatzes im Januar im sozialen Netzwerke Facebook gefolgt waren. „Es ist toll, was aus bürgerschaftlichem Engagement entstehen kann“, sagte Heller. Sie lobte alle Aktivisten und ehrenamtlichen Helfer für deren Einsatz. Hellers Wunsch, dass dieser Spielplatz nun auch gehegt und gepflegt wird, wurde gleich erfüllt: Die Schüler der Grundschule übernahmen als Dankeschön an die Initiative für ein Jahr die Patenschaft für das Gelände.

Bis zum Schluss wurde gearbeitet

„Wir müssen mal was machen.“ An diesen Satz von Landsberg im Schneetreiben bei der ersten Begehung des damals maroden Platzes, erinnerte sich Wolfgang Paulus, Leiter des Grünflächenamtes der Stadt Bornheim, noch genau. „Daraus wurden fünf Monate intensive Arbeit“, erläuterte Paulus.

Und das bis zum Schluss. Noch am Samstagabend wurde am Kidsberg geschraubt und von Heinz Josef Schmitt die letzte Absturzsicherung angebracht. „Es ist nicht messbar, was er geleistet hat“, sagte Landsberg über das außergewöhnliche Engagement des Schreiners. Auch Jo Rick und Ferdinand Schmitz hätten „überall geholfen, wo es geht“, weil sie mit ihren Enkeln auf einem schönen Spielplatz spielen wollen. Alle maßgeblichen ehrenamtlichen Helfer und Unterstützer finden sich auf der Gedenktafel des von Moritz Maschke gestalteten „Mo-Steins“: 33 Bürger, 19 Firmen und die Verantwortlichen in der Verwaltung.

170.000 Euro investiert

Laut Georg Tollens, beim städtischen Grünflächenamt zuständig für Bauleitung und Planung, waren neben allen Ehrenamtlichen nur zwei Fachfirmen mit offiziellen Aufträgen an der Sanierung des Spielplatzes beteiligt. Vorbehaltlich der letzten noch ausstehenden Rechnungen schätzte Tollens das Investitionsvolumen auf insgesamt rund 170.000 Euro. 95.000 Euro Spenden hat die Initiative bereits gesammelt.

Trotz der Beteiligung der Stadt Bornheim ist nun noch eine finanzielle Lücke zu schließen. Und so erklärte sich Marcus von Canstein, selbst Aktivist der ersten Stunde, Spendenaktionen zur organisieren.

Neben der neuen Spiellandschaft Kidsberg wurden der Bolzplatz und alle Bestandsspielgeräte saniert. Neue Bänke und Tische wird aufgestellt, ein Dame- und Schachspiel mit großen Figuren und ein Bouleplatz angelegt. Jannis (11) freute sich besonders über die neuen Tischtennisplatten. Die alten Platten aus Beton seien in keinem guten Zustand gewesen, berichtete Vater Xaver Ramlow, der beim Lasieren der vorhandenen Spielgeräte mit seiner Familie geholfen hatte. „Jetzt werde ich wieder oft zum Tischtennis spielen kommen“, sagte Jannis.

Barbara Wirth sagte, dass sie damals geschockt über den Zustand des Spielplatzes gewesen sei, als sie mit ihrer Familie vor eineinhalb Jahren aus Köln nach Walberberg umgezogen war. Alleine der neue Sand sei schon eine Freude, lobte die Mutter von zwei Kindern im Alter von einem und drei Jahren. „Da setzt man sich gerne rein“, sagte sie und stellt erfreut fest: „Jetzt ist endlich was los auf dem Spielplatz.“

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