Sturmschäden "Eberhard" schädigt Landwirte im Vorgebirge und Voreifel

Rhein-Sieg-Kreis · Das Sturmtief „Eberhard“ hat auch auf den Feldern des Vorgebirges und der Voreifel seine Spuren hinterlassen. Besonders betroffen sind Spargel- und Erdbeer-Bauern, die einen Teil ihres Obstes und Gemüses in Folientunneln anbauen.

 Ein Opfer des Sturmtiefs „Eberhard“ wurden Folientunnel auf einem Feld bei Bornheim.

Ein Opfer des Sturmtiefs „Eberhard“ wurden Folientunnel auf einem Feld bei Bornheim.

Foto: Matthias Kehrein

Hart getroffen hat das Sturmtief Sabine und Claus Ritter und ihren gleichnamigen Erdbeer- und Spargelbetrieb in Bornheim. Dort hat Sturm „Eberhard“ einen großen Teil der Tunnel zerstört. Stangen wurden verbogen und Folie zerrissen.

Laut Claus Ritter beläuft sich der Schaden auf rund 500.000 Euro. Betroffen seien bei den Erdbeeren eine Tunnelfläche von 40 der insgesamt 80 Hektar sowie zusätzlich zehn Hektar bei den für den Spargelanbau genutzten Minitunneln. Keine Schäden verzeichnete Ritter bei Feldern mit den mittleren und späteren Spargelsorten. Dort seien die Folienabdeckungen zwar verrutscht, aber „die kann man schnell wieder drauflegen“, so Ritter.

Mit den Reparaturarbeiten will er noch in dieser Woche beginnen. „Wenn wir die Tunnel innerhalb einer Woche reparieren können, dann werden die Ernten von Spargel und Erdbeeren pünktlich erfolgen. Schaffen wir es erst in drei Wochen, verzögert sich alles“, machte Ritter deutlich.

Ohne Tunnel reifen die Erdbeeren später

Mit dem Problem steht Ritter nicht alleine da. „Durch den Sturm sind zahlreiche Folientunnel beschädigt worden“, sagt Peter Muß vom Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauern. Einen Überblick über das Ausmaß der Schäden habe der Verband noch nicht, von weiteren Schäden an Obst- und Gemüsekulturen – außer den beschädigten Folientunneln – gehe man derzeit nicht aus, so Muß. „Ohne den Schutz der Tunnel reifen die Erdbeeren später“, erläutert er. Auf dem Waldorfer Biohof Bursch halten sich die Schäden an den Tunneln in Grenzen.

Zwar wurden bei zwei der vier Mobiltunnel für den Salatanbau Stangen verbogen und Folien zerrissen, die Gewächshäuser hingegen haben den Sturm am Sonntag ebenso unbeschadet überstanden wie die Tunnel der Erdbeerpflanzen. „Das liegt daran, dass wir bei den Erdbeeren noch keine Folien auf den Stangen angebracht haben“, sagt der landwirtschaftliche Leiter Gorhan Güven. Bei Bursch erfolge das meistens erst um den 15. März, so Güven. „Viele Kollegen decken ihre Tunnel schon im Januar mit Folie ab und das erhöht die Gefahr bei Sturm“, sagt er.

Versicherte Gewächshäuser

Ralf Hensen vom gleichnamigen Fruchthof in Swisttal baut ausschließlich Erdbeeren an: im Freiland, auf Stellagen sowie in Gewächshäusern. Schäden verzeichnet er ausschließlich auf den drei Feldern seiner Freilanderdbeeren. Auf einer Fläche von 30 Hektar wurden sogenannte Verfrühungsfolie und Vlies zerrissen und zerschlagen, den Schaden bezifferte der Landwirt auf rund 30 000 Euro.

Die Stellagen, die mit Folie und Vlies bedeckt waren, sowie die Gewächshäuser haben das Tief ohne bleibende Schäden überstanden. „Als ich am Sonntagnachmittag im Gewächshaus war, habe ich die Kraft des Windes brutal gespürt“, berichtet Hensen. Er sei froh, dass er sich für Gewächshäuser entschieden hat, da diese versichert seien. „Da zahlt bei Sturmschäden die Versicherung. Da ist das finanzielle Risiko geringer“, so Hensen.

Keine Folgen des Sturmes sind bei Matthias Cremerius aus Meckenheim spürbar. Der Landwirt baut unter anderem Johannisbeeren, Äpfel, Birnen und Erdbeeren im Freiland an. Wegen der hohen Temperaturen in den vergangenen Wochen wurde bei ihm auch schon die Folie von den Erdbeerfeldern entfernt – nur das Vlies schützt die Früchte noch vor der Kälte. „Wir haben keine Verluste zu beklagen, da wir keine Folientunnel einsetzen“, so Cremerius.

Aktuelle Informationen zum Wetter gibt es auf www.ga.de/wetter. Aktuelle Unwetterwarnungen unter www.ga.de/wetterwarnungen.

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