Erzbischöfliche Ursulinenschule in Hersel: Dritter Bauabschnitt soll im Herbst fertig sein

BORNHEIM-HERSEL · Baugerüste sind den Schülerinnen der Erzbischöflichen Ursulinenschule in Hersel längst zum vertrauten Anblick geworden: Seit 2009 wird die katholische Mädchenschule einer Grunderneuerung unterzogen. 19 Millionen Euro lässt sich das Erzbistum Köln als Schulträger und Bauherr die Sanierung kosten.

 Innensichten: Der Eingangsbereich des Gebäudes (links) und der Flur (rechts). Insgesamt investiert das Erzbistum Köln 19 Millionen Euro in die Sanierung der Schule.

Innensichten: Der Eingangsbereich des Gebäudes (links) und der Flur (rechts). Insgesamt investiert das Erzbistum Köln 19 Millionen Euro in die Sanierung der Schule.

Foto: Roland Kohls

Die bauliche und energetische Modernisierung der aus mehreren Gebäudetrakten bestehenden Schule ist weiterhin in vollem Gange.

Nachdem der sogenannte Ursulatrakt nach zweijähriger Bauzeit im September 2011 fertiggestellt worden war, kam der Parktrakt an die Reihe, der komplett entkernt und teilweise neu gebaut wurde. Seit Herbst 2013 wird hier wieder unterrichtet. Sogleich zog das Baugerüst weiter zum dritten Abschnitt und verkleidet derzeit den Rheintrakt, der ab Herbst Platz für 18 Klassenräume sowie fünf Kunsträume bieten soll. "Es wurde besonderen Wert auf das Zusammenspiel historischer Bauelemente und moderner Akzente gelegt", erklärt Karl Kühling, Leiter des Gymnasiums. Das schöne, alte Spitzbogenfenster im Zentrum des Rheintraktes soll viel Licht ins offene Treppenhaus lassen. Die Kunst- und Werkräume in der obersten Etage, die mit ihrer riesigen Fensterfront einen traumhaften Blick auf das Herseler Werth bieten, werden ohne Frage zu den Lieblingsklassen künftiger Schülerinnengenerationen zählen.

Mit ihrem konsequenten Farbkonzept, viel Glas und einer gelungenen Mischung aus Alt und Neu hinterließ die Architektin Beate Leyhausen in den fertigen Gebäuden bereits eine eindeutige Handschrift. Gleich nach dem Rheintrakt steht die Entkernung des angrenzenden Angelatraktes an. Dort sind zurzeit die Naturwissenschaften untergebracht. Auch nach der Modernisierung sollen hier wieder Chemie, Physik und Biologie unterrichtet werden. Zudem werden Räume für Musik und gesellschaftswissenschaftliche Fächer Platz finden. Im letzten Schritt steht der Rückbau des Gebäudekomplexes an der Bierbaumstraße an, der einst als Internatstrakt diente.

Auch energetisch wird die Ursulinenschule auf den modernsten Stand gebracht: Die neuen Klassenräume kommen ohne Heizkörper aus, und das Öffnen der Fenster wird durch eine moderne Umluftanlage überflüssig. Eine hochwertige Wand- und Dachdämmung sowie dreifach verglaste Fensterfronten sollen für Energieersparnis sorgen. Organisatorisch stellt die Sanierung die Schulverwaltung immer wieder vor neue Herausforderungen. Für die 750 Gymnasiastinnen und 360 Realschülerinnen muss Platz geschaffen werden - doch viele Klassen- und Fachräume sind während der Bauarbeiten schlicht nicht nutzbar. "Bisher konnten wir uns mit provisorischen Klassenräumen und der Nutzung von Fachräumen helfen", berichtet Schulleiter Kühling. "Die Einrichtung von zusätzlichen Klassenräumen in Containern war noch nicht nötig."

Insgesamt hat die Schule 14 provisorische Räume geschaffen, fünf davon befinden sich im Erdgeschoss des nagelneuen Ursulatraktes. Wenn wieder alle Klassenräume zur Verfügung stehen, soll hier ein großes Foyer entstehen - die dünnen Wände der Übergangsklassen und die niedrigen Decken verschwinden dann. Das "Sahnehäubchen" des 1854 errichteten Klosters, in dem nun das große Lehrerzimmer und die Verwaltung untergebracht sind, ist übrigens die Bibliothek im Dachgeschoss. Dort stehen den Schülerinnen Fachliteratur und modernste elektronische Medien zur Verfügung. Bei gutem Wetter können sich die Mädchen auf der Dachterrasse auf Referate oder Klausuren vorbereiten und nebenbei den Ausblick aufs Schulgelände genießen.

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