Freiraum für Kinder Die Knippstraße wird zum Spielparadies

Bornheim · Zum „Kunterbunten Spielenachmittag“, den Bornheimer Jugendhäuser und das Jugendamt mit Europaschülern organisierten, kamen 80 Kinder aus dem Bunten Viertel. Für sie wurde extra eine Straße gesperrt.

 Autofrei: Kinder malen mit Kreide auf der Fahrbahn der Knippstraße, die für den Spielenachmittag gesperrt wurde.

Autofrei: Kinder malen mit Kreide auf der Fahrbahn der Knippstraße, die für den Spielenachmittag gesperrt wurde.

Foto: Sebastian Laubert

Konzentriert und schweigend sitzen die Zwillinge Tim und Jan (10) auf einer Bank auf dem Spielplatz an der Bornheimer Knippstraße und bemalen ausgeschnittene Papprollen. „Das ist ein Hai, den ich schwarz anmale“, erklärt Tim. Zwischen ihnen sitzt der 14-jährige Jakob und gibt Tipps. Er gehört zu den Neuntklässlern eines Pädagogikkurses der Europaschule, der den „Kunterbunten Spielenachmittag“ unter dem Motto „Unterwasserwelt“ organisiert hat. Seit zehn Jahren bieten Jugendeinrichtungen der Stadt Bornheim im Frühjahr und im Herbst Spielenachmittage für die Kinder im „Bunten Viertel“ an.

Auch in diesem Jahr waren wieder als Kooperationspartner das Familienzentrum Haus Regenbogen, das städtische Jugendamt, das Jugendzentrum aus Roisdorf, die Kleine Offene Tür Der Turm, das Stadtteilbüro, der Bornheimer Jugendtreff (BJT) und die Europaschüler mit von der Partie. Der Nachmittag fand in diesem Jahr im Rahmen des kommunalen Projekts „Mehr Freiraum für Kinder“ statt.

Motto "Unterwasserwelt"

Als sichtbares Zeichen war für die Aktionen die Knippstraße zur autofreien Zone erklärt worden. Für drei Stunden wurde die gesperrte Fahrbahn zur Spielstraße. Und die rund 80 jungen Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, frei und ungefährdet umherzulaufen und zu spielen.

Zudem konnten sie zwischen Angeboten an sechs Stationen auswählen: Sie konnten sich passend zum Motto „Unterwasserwelt“ schminken lassen, an anderer Stelle wurde gebastelt, und sie konnten Spiele spielen oder Geschicklichkeit und Mut testen. Auch das Essen war auf das Thema zugeschnitten.

So färbten Vivian und Isabel (beide 14) das Trinkwasser mit Lebensmittelfarbe blau, boten kleine Fische zum Knabbern an, hatten Paprika in Form von Kraken zurechtgeschnitzt und erklärten eine Melone zum Unterwassermonster. „Ich finde das Projekt cool. Die Kinder können auch mal Sachen ausprobieren, die eher für Größere geeignet sind. Denn wir können ihnen ja helfen“, freute sich Isabel, und Vivian pflichtete ihr bei.

Vorbereitung mit dem Pädagogikkurs

An jedem Stand wurden die Laufzettel abgestempelt, die die Kinder bekommen hatten. Erst dann konnten sie bei einer Tombola mitmachen und mit etwas Glück einen der zahlreichen Gewinne mit nach Hause nehmen. Um den Nachmittag vorzubereiten, waren Frederike Schneider vom Bornheimer Jugendamt und Christina Elsner, Leiterin des Stadtteilbüros, zuvor mehrmals in der Europaschule zu Gast gewesen. „Wir haben das Thema mit den Schülern des Pädagogikkurses festgelegt. In einzelnen Gruppen haben sich dann die Schüler mit den Angeboten an den einzelnen Stationen auseinandergesetzt“, berichtete Schneider. Majlinda Mushakaj, die mit ihren Töchtern Naima (7), Meyriam (5) und Sumaya (3) zum Spielenachmittag kam, gefiel das Angebot gut. „Das ist Spannung, Spaß und Action.“

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