Pilgerweg von Wesseling nach Bonn Die Jakobus-Gesellschaft weiht zweite Etappe ein

WESSELING/BORNHEIM · Schnell waren sie unterwegs, die Pilger, die sich am Sonntagmorgen auf den Weg gemacht hatten, um die zweite Etappe des linksrheinischen Jakobs-Pilgerweges einzuweihen. Eingeladen hatten dazu die Regionalgruppen Mittelrhein und Vulkaneifel der Sankt-Jakobus-Gesellschaft Rheinland-Pfalz-Saarland.

 Sie sind dann mal weg: Die rund 40 Pilger starke Gruppe am Rheinufer in Widdig.

Sie sind dann mal weg: Die rund 40 Pilger starke Gruppe am Rheinufer in Widdig.

Foto: Roland Kohls

So erreichten die rund 40 Teilnehmer eine gute halbe Stunde früher als geplant die erste Station des Weges, der auf rund 16 Kilometern von der Pfarrkirche Sankt Germanus in Wesseling bis zum Bonner Münster Sankt Martin führt.

In Widdig begrüßte Ortsvorsteher Konrad Velten die Gruppe am Rheinufer "Schweizer Aussicht". "Der Kontakt mit der Sankt-Jakobus-Gesellschaft ist entstanden, als ich auf ein kaputtes Pilgerschild am Rheinufer hinweisen wollte", erklärte Velten. "Dabei wurde ich auf den heutigen Pilgertag aufmerksam und bot meine Mithilfe an."

Dankbar nahmen die Pilgerführer Wolfgang Scholz und Franz Blaeser das Angebot an. Gemeinsam ließ man sich auf den bereitgestellten Bänken vor der Pfarrkirche Sankt Georg das selbst mitgebrachte Mittagessen schmecken. Zuvor hatte Diakon Hubert Ganser den Pilgern, die zum Teil aus dem Koblenzer Raum kamen, Wissenswertes zur Entstehung der Widdiger Pfarrkirche erzählt. Gemeinsam wurde ein fröhliches "Laudato si" angestimmt.

"Wir sind sehr überrascht über die hohe Beteiligung", sagte Franz Blaeser, als er den Teilnehmern bei der Mittagsrast den Pilgerstempel in den Pilgerführer drückte. Der Stempel war in Zusammenarbeit mit Konrad Velten und Wolfgang Scholz entstanden. Nach der Stärkung in Widdig machte sich die Gruppe, zu der noch etwa fünf Rheinortbewohner dazustießen, wieder auf den Weg. Nach den Stationen Sankt Aegidius Hersel und Sankt Margareta in Graurheindorf erreichten die Pilger am späten Nachmittag das Münster Sankt Martin in Bonn, wo ein Abschlussgebet gehalten wurde.

Zum Hintergrund: Im März 2009 wurde im Kloster Arnstein an der Lahn in der Nähe von Nassau beschlossen, eine Arbeitsgruppe zur Wiederbelebung des alten Jakobsweges von Köln nach Bingen einzurichten. Der Weg soll Pilgern eine weitere Möglichkeit bieten, nach Santiago di Compostela zu pilgern. Mit dem Verlauf durch das Mittelrheintal wurde eine lange bestehende Lücke im Wegnetz zum berühmten Wallfahrtsort geschlossen. Die wiederbelebte Strecke folgt so authentisch wie möglich der Streckenführung, die schon von alten Jakobusdarstellungen in Kirchen belegt wird.

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