Lösungen zum Erhalt der Schulsozialarbeit Die Finanzierung steht auf der Kippe

BORNHEIM · Wie in vielen anderen Kommunen steht auch in Bornheim die Finanzierung der Schulsozialarbeit derzeit auf der Kippe. Bis 2014 hatte der Bund die Kosten als Teil des Bildungs- und Teilhabepakets übernommen.

Als die Finanzierung auslief, schoben sich Bund, Land und Kommunen gegenseitig die Verantwortung für die weitere Übernahme der Kosten zu. Ende 2014 erklärte sich das Land schließlich bereit, eine Förderung für die kommenden drei Jahre anteilmäßig zu übernehmen. Von den Kommunen wird eine Eigenbeteiligung von 40 Prozent erwartet - eine Leistung, die sich nicht nur in Bornheim angesichts der Haushaltslage eigentlich verbietet.

Dennoch bemüht sich die Stadt, die Stellen der Schulsozialarbeiter Christian Brackhagen und Thomas Espey zu erhalten. Da ursprünglich drei Schulsozialarbeiter in Bornheim tätig waren - Linda Mühlberg schied bereits 2014 aus dem Dienst aus - will man versuchen, die Reduzierung der Stellen als Eigenmittelbeitrag werten zu lassen. Eine Antwort des Rhein-Sieg-Kreises auf diesen Vorschlag steht noch aus. "Sobald die Konditionen klar sind, wird ein entsprechender Antrag gestellt", sagte Sozialdezernent Markus Schnapka.

Kathrin Friedrich von der Fachbereichsleitung Jugendsozialarbeit der Katholischen Jugendagentur hatte in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Schule, Soziales und demographischen Wandel die Arbeit der beiden Schulsozialarbeiter Espey und Brackhagen dargestellt. Dank ihres Engagements seien die Antragsstellungen zum Bildungs- und Teilhabepaket an Bornheimer Schulen von 38 im Jahr 2012 auf 306 im Jahr 2014 gestiegen. Zudem leisteten sie durch Hausaufgabenhilfe, Schulprojekte oder Ferienangebote wichtige Arbeit.

"Schulsozialarbeit ist aus unserem Schulalltag nicht mehr wegzudenken, sie ist unverzichtbar", sagte die Leiterin der Roisdorfer Sebastian-Schule, Uta Scheuer. Sie mahnte: "Angesichts der immer weiter steigenden Flüchtlingszahlen wird Schulsozialarbeit auch in Zukunft absolut notwendig sein. Wir werden alle Anstrengungen unternehmen, um die Stellen zu erhalten."

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