Premiere in Hersel Die Botschaft Christi als Musical

Bornheim-Hersel · Das Passionstheater „Wo warst du?“ der Evangelischen Freikirchen Bornheim und Beuel setzt auf Effekte, gefühlvolle Melodien und beeindruckende Texte.

 Mit über 100 Schauspielern und Musikern bringt das Passionsmusical „Wo warst du?“ biblische Bilder auf die Bühne der Herseler Rheinhalle.

Mit über 100 Schauspielern und Musikern bringt das Passionsmusical „Wo warst du?“ biblische Bilder auf die Bühne der Herseler Rheinhalle.

Foto: Stefan Hermes

Schon mit der Ouvertüre des Passionsmusicals „Wo warst du?“ verwandelte sich die Herseler Rheinhalle in einen Konzertsaal. 650 Zuschauer sahen erwartungsvoll in Richtung Bühne, vor der ein Orchester in Sinfoniestärke Platz genommen hatte. Lichttechnik und Multimediawände ließen bereits auf eine aufwendige Produktion schließen, die am Samstag in Bornheim Premiere feierte. Bis zum Ostermontag wird sie von Aschaffenburg über Köln bis nach Minden an weiteren elf Terminen zur Aufführung kommen.

Mehr als 100 Sänger, Musiker und Schauspieler verzichten in dem Musical der Evangelischen Freikirchen von Bornheim und Bonn-Beuel auf ihre Gage, um mit dem Reinerlös Kinderdörfer in Malawi und Mosambik zu unterstützen. So stammt auch die Idee, dieses Musical zur Generierung von Spenden zu entwickeln, von der Gründerin und Schirmherrin der afrikanischen Kinderdörfer „Malo A Mcherezo“, Helene Isbrecht.

Zusammen mit dem Komponisten Walter Tissen stellten sich beide die Fragen: „Was ist die größte Botschaft dieser Welt? Welches Ereignis hat den Lauf der Menschheitsgeschichte so wesentlich beeinflusst und verändert wie kein anderes sonst?“ Sie fanden die Antwort mit ihrem Passionsmusical „Wo warst du?“.

Im Mittelpunkt stehen die persönlichen Schicksale

Die Idee hinter ihrer Produktion ist es, nicht die großen aus Hollywood-Verfilmungen bekannten Szenen der Passionsgeschichte nachzuspielen, sondern die persönlichen Schicksale von Judas, Pilatus, der Mutter Maria und der Jünger Jesus in den Mittelpunkt zu stellen. Darüber hinaus sollen die Charaktere den Musicalbesuchern die Möglichkeit geben, sich selber in die Zeit Jesu zurückzuversetzen und somit Teil des Geschehens zu werden. So ist auch der Titel des Musicals „Wo warst du?“ als eine persönliche Frage ans Publikum zu verstehen.

Wenn Pontius Pilatus das aufgebrachte Volk vor die Wahl stellt, zwischen der Freiheit des Mörders Barabas oder des „Wanderpredigers“ Jesus zu entscheiden, kommen die Schauspieler dem Publikum körperlich nahe und schreien beängstigend laut: „Kreuzige ihn!“

Altersbegrenzung wegen brutaler Szenen

Eine Inszenierung also, die das Publikum zum Teil des Geschehens werden lässt. Die Botschaft Christi, so das Anliegen der Freikirche, soll für jeden Zuschauer ab zwölf Jahren lebendig dargestellt und damit auch verständlich werden. Die Altersbegrenzung mag den brutalen Szenen geschuldet sein, die einen Moment lang Details des gefolterten Körpers auf die Bühne projizieren, wo ansonsten friedliche Olivenhaine oder romanische Bauten zu sehen sind. Insgesamt setzt das Spektakel auf Effekte, gefühlvolle Melodien und beeindruckende Texte. Das Publikum dankte es den Akteuren mit langanhaltendem Applaus.

Am Ostersonntag, 16. April, ist das Passionsmusical „Wo warst Du“ um 15 und 18 Uhr in der Siegburger Rhein-Sieg-Halle, Bachstraße 1, zu sehen. Eintritt: 15 Euro, Spenden erwünscht.

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