Tambourcorps Rheinperle Sechtem Der Zusammenhalt wird großgeschrieben

BORNHEIM-SECHTEM · Simon Adolph freut sich jedes Mal auf die wöchentliche Probe im Geschwister-Scholl-Haus in Sechtem. Begeistert spielt der Neunjährige seit einigen Monaten die Pauke im Tambourcorps Rheinperle 1923 Sechtem.

 Der Spielmannszug, hier bei einer Probe, will sich verstärken.

Der Spielmannszug, hier bei einer Probe, will sich verstärken.

Foto: Roland Kohls

Mehr als zwei Jahre hat er bei seinen Eltern und Tambourcorps-Chef Wolfgang Hinsen immer wieder gebettelt, doch endlich mitspielen zu dürfen, aber er war einfach "zu jung", so Hinsen. Simon kannte den Spielmannszug durch seinen Patenonkel Markus Braun, der dort seit 30 Jahren Flöte spielt.

"Es gefällt mir, Krach zu machen. Und natürlich das Marschieren durch den Ort", sagt der Neunjährige und lacht. Sein Freund Felix Baum hat sich ebenfalls beworben. Auch wenn der Mangel an Nachwuchsspielern beim Tambourcorps ein Problem ist - hier und da gibt es immer noch Mädchen und Jungen, die Mitglieder werden und eines der Instrumente professionell erlernen wollen.

Alle zwei Jahre präsentiert sich der Verein in der örtlichen Grundschule, manches Kind findet dort sein Wunsch-Instrument. "Der Vorteil ist, dass die Kinder bei uns keinen Mitgliedsbeitrag zahlen müssen und sie das Spielen eines Instrumentes kostenlos erlernen können", betont der Vorsitzende und zweite Stabführer Hinsen. Ein Jahr lang dauert die Flötenausbildung bei Bankkauffrau Michaela Klütsch und ihrer Schwester Cornelia Metz.

Dabei lernen die Kinder die Noten und verschiedene Taktarten, und nach einigen Monaten können sie schon bei Auftritten leichte Lieder spielen. "Wir spielen natürlich nicht nur Märsche, sondern auch Musikstücke aus den Charts, die die jungen Leute interessieren. Es muss Spaß machen", sagt Cornelia Metz.

Für jeden Musikgeschmack ist in dem zurzeit 80 Stücke umfassenden Repertoire etwas dabei. Ob Märsche, Arena Classic, Winnetou-Klänge, Bella Italia, Highland Cathedral oder Jubelklänge - unter der musikalischen Leitung von Markus Klütsch, der auch Unterricht im Schlagzeugspielen gibt, wird das Programm individuell zusammengestellt und stets ein neues Stück einstudiert. Je nachdem, ob es sich um ein Junggesellenfest, einen Karnevalsumzug, ein Konzert oder einen Auftragsauftritt handelt.

23 Mitglieder hat der Spielmannszug 91 Jahre nach seiner Gründung. "Wir haben einen gewissen Mangel an Spielern im sogenannten Mittelalter, also im Alter zwischen 25 und 40 Jahren", bedauert Hinsen.

Ein Tag der offenen Tür am Samstag, 1. Februar, von 14 bis 18 Uhr im Geschwister-Scholl-Haus, Kaiserstraße 23, soll Abhilfe schaffen. Damit will das Tambourcorps erstmals interessierten Besuchern nicht nur seine Instrumente wie Flöte, Trommel oder Lyra zeigen, sondern ihnen auch die Gelegenheit zum Ausprobieren geben.

Stolz sind die Musiker darauf, dass ihr Verein auch für Erwachsene keinen Mitgliedsbeitrag erhebt. Noten, Instrumente und Uniformen werden gestellt. Die Mitglieder müssen nur selbst ein Paar schwarze Schuhe sowie eine weiße und schwarze Hose für ihre Auftritte kaufen.

Beim Spielmannszug zählt allerdings nicht nur die Musik. Auch der persönliche Zusammenhalt wird großgeschrieben. So organisiert die Leiterin der Jugendabteilung, Claudia Josten, regelmäßig gemeinsame Ausflüge zum Schwimmen, Eislaufen oder ins Phantasialand. Für den neunjährigen Simon auch ein Grund, sich beim Spielmannszug gut aufgehoben zu fühlen.

Kontakt

Tag der offenen Tür: Samstag, 1. Februar, 14 bis 18 Uhr, Geschwister-Scholl-Haus, Kaiserstraße 23.

Ansprechpartner: Wolfgang Hinsen, Wolfsgasse 6, 53332 Bornheim-Sechtem, 02227/900465.

Proben: Jeden Montag ab 19 Uhr im Geschwister-Scholl-Haus.

Proben der Neulinge: Jeden Montag ab 18 Uhr in der Grundschule Sechtem, Tränkerhofstraße 12.

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