Wetterphänomen über Uedorf Der Trichter wirbelte viel Laub auf

BORNHEIM-UEDORF · Was der Uedorfer Christian Neuhaus da am Sonntag am Himmel über Uedorf entdeckte, bekommt auch ein Meteorologe wie er nicht alle Tage zu sehen. Gegen 16.20 Uhr brauten sich nämlich über den Feldern zwischen Bornheim und Hersel/Uedorf dunkle Wolken zusammen, die zu einem Tornado zu werden schienen.

 Bedrohlich: Über den Häusern von Uedorf braute sich am Sonntag ein Unwetter zusammen. Falls der Trichter am unteren Ende der Wolke den Boden erreichte, war es ein Tornado.

Bedrohlich: Über den Häusern von Uedorf braute sich am Sonntag ein Unwetter zusammen. Falls der Trichter am unteren Ende der Wolke den Boden erreichte, war es ein Tornado.

Foto: Christian Neuhaus

"Ob es wirklich einer war, muss noch anhand der Filmaufnahmen untersucht werden", sagte Neuhaus am Montag. Um 16.27 Uhr begann er, das Naturschauspiel zu filmen. Neun Minuten später beendete er den Mitschnitt.

Als Meteorologe beim Bonner Wetterdienst "WetterOnline" weiß Neuhaus, dass ein Unwetter erst dann als Tornado klassifiziert wird, wenn der Wolkentrichter Bodenkontakt hat.

"Dafür spricht einiges", sagt der Experte, "denn durch die Rotation des Trichters wurde viel Laub aufgewirbelt." Ansonsten konnte die private Feier, auf der er sich befand, ungestört weitergehen. Denn die Regenfront war bereits durchgezogen, und auch die Windstärke erhöhte sich nicht.

In diesem Jahr wurden bundesweit fünf Tornados registriert, es gab 78 Verdachtsfälle, darunter auch in Hangelar am 20. Mai. Im vergangenen Jahr waren es in Deutschland 36 festgestellte Tornados und 178 Verdachtsfälle.

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