"Inklusive Bildung in Bornheim" Der Aktionsplan "Inklusion" ist auf dem Weg

BORNHEIM · Der Aktionsplan "Inklusive Bildung in Bornheim" steht. Welche Gremien dabei eine besondere Rolle spielen sollen, erklärte im Ausschuss für Schule, Soziales und demographischen Wandel (ASS) Raimund Patt. Er war von der Stadtverwaltung beauftragt worden, ein Konzept für den Aktionsplan zu erarbeiten. Darüber hinaus fungiert er als Moderator des Inklusionsprozesses sowie als Projektberater und -begleiter der verschiedenen Bildungseinrichtungen Bornheims.

So soll künftig eine Lenkungsgruppe nicht nur die Teams in den jeweiligen Bildungseinrichtungen beraten, sondern auch den Aktionsplan erarbeiten und 2014 vorstellen. Die Auftaktveranstaltung mit den Leitern sämtlicher Bildungseinrichtungen der Stadt wie Schulen, Kindergärten, Volkshochschulen, Jugend- und Freizeiteinrichtungen sowie Büchereien ist nach den Sommerferien vorgesehen. Gemeinsam soll ein Raster entwickelt werden, wie das vorhandene Potenzial erfasst werden kann. Dazu gehört unter anderem die Schwerpunktsetzung einzelner Einrichtungen, Personalfragen und die Überlegung, wie jede Bildungseinrichtung sich in den Prozess einbringen kann. Vor der Sommerpause 2014 soll dann die konkrete Vorlage für die Umsetzung des Prozesses auf dem Tisch liegen, damit die nötigen Gelder noch im Haushalt für 2015 eingestellt werden können.

Patt ergriff in der Sitzung die Gelegenheit, die Bedeutung der Inklusion hervorzuheben. "Der Aktionsplan ist kooperativ. Inklusion ist kein Ergebnis. Wir müssen Schritt für Schritt vorgehen", sagte der externe Berater. 28 Kindergärten, 16 Schulen, die Volkshochschule und Büchereien sind in den Prozess eingebunden. Jede Einrichtung hat Teams, die ein Konzept mit dem Schwerpunkt ihrer Arbeit erarbeiten und als konkrete Zielsetzung formulieren sollen. "Inklusion ist ein kreativer Prozess. Es ist eine positive Veränderung für Menschen mit Handicaps, von der alle Menschen profitieren. Deshalb soll die gesamte Bildungslandschaft Bornheims erfasst und eingebunden werden. Alle Funktionsträger sind daran beteiligt", unterstrich Schuldezernent Markus Schnapka.

Eine federführende Rolle ist dabei dem Kompetenzzentrum der Uedorfer Verbundschule zugedacht. Einig waren sich die Fraktionen darin, dass die Verbundschule, bisher einziges Kompetenzzentrum im Rhein-Sieg-Kreis, auch in Zukunft als Förder- und Unterstützungszentrum Bornheim eine tragende Funktion im Inklusionsprozess spielen soll.

Des Weiteren wurde die Verwaltung beauftragt, die finanziellen Auswirkungen des neuen Grundkonzepts zu prüfen. Deutlich machte Schnapka, dass die Verbundschule Uedorf nicht nur als Kompetenzzentrum, sondern auch, trotz rückläufiger Schülerzahlen, als Förderschule bestehen bleiben soll. Allerdings soll Uedorf Kooperationen mit anderen Förderschulen eingehen. Im Gespräch ist die neu eingerichtete Förderschule des Landschaftsverbandes Rheinland. Schnapka: "Das Kompetenzzentrum stellt Regelschulen Beratung und Lehrerstunden zur Verfügung. 101 Kinder mit Handicap besuchen so die Regelschule." Harsche Kritik äußerte Schnapka am neunten Schulrechtsänderungsgesetz der nordrhein-westfälischen Landesregierung. "Die Menschen werden nicht mitgenommen. Es wird von oben angeordnet". Noch vor der Sommerpause erwartet er die Vorlage des Referentenentwurfs. Seien da keine Abänderungen im Sinne von mehr Zeit für die Umsetzung des Prozesses sowie die Thematisierung der finanziellen Folgekosten enthalten, will Bornheim, gemeinsam mit dem Städte- und Gemeindebund, klagen.

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