Zustellung in Bornheim Bornheimer ärgern sich über verspätete Post

BORNHEIM · Anwohner in Bornheim klagen über unregelmäßige Zustellung ihrer Post, während das Unternehmen auf krankheitsbedingte Ausfälle verweist.

„Die Kollegen tun ihr Möglichstes“, wirbt Achim Gahr, Sprecher der Deutschen Post, um Verständnis.

„Die Kollegen tun ihr Möglichstes“, wirbt Achim Gahr, Sprecher der Deutschen Post, um Verständnis.

Foto: DPA

Gähnende Leere im Briefkasten, obwohl ein wichtiges Schreiben kommen sollte? Anwohner in Bornheim ärgern sich darüber, dass sie ihre Post in jüngster Zeit nur unregelmäßig zugestellt bekommen.

Dass sie zwei oder drei Tage lang keine Briefe erhalten, sei in den vergangenen Monaten häufiger vorgekommen, schildert Familie Völkel. „Aber der Hammer war, dass wir jetzt eine Woche lang keine Post bekommen haben.“ Und dann sei „ein ganzer Stapel“ im Briefkasten gelandet, wobei die Schreiben deutlich früher abgestempelt gewesen seien. Obendrein sei ein wichtiger Bescheid darunter gewesen, „zum Glück konnte man das noch regeln.“

Thomas Peters aus der Nachbarschaft hat ebenfalls eine Woche lang keine Post im Briefkasten gehabt. Er habe eine Rechnung von Ende April erst am 11. Mai erhalten, sagt er. Auch Ute Kleinekathöfer, die für die SPD im Stadtrat sitzt, ist von der unregelmäßigen Zustellung betroffen. Vor allem samstags sei oft keine Post im Briefkasten, hat sie beobachtet: „Dabei lese ich so gerne samstags den 'Spiegel'.“

Auch auf wichtige Unterlagen habe sie lange gewartet. Nachdem sie sich bei der Post „durch diverse Stellen durchtelefoniert“ habe, um sich zu beschweren, und die Stadt gebeten hatte nachzufragen – was diese auch tat – habe sie ein Schreiben von der Post erhalten. Mit Dank dafür, dass sie die Unregelmäßigkeit gemeldet habe, „aber kein Wort der Entschuldigung“, ärgert sie sich. Auch in anderen Ortsteilen bestehe der Eindruck, dass es zustellungsfreie Tage gebe, sagt sie.

Seit Anfang der Woche sind alle Bezirke in Bornheim wieder besetzt

Die Deutsche Post verweist auf GA-Anfrage auf krankheitsbedingte Ausfälle. „Es gibt rund 30 Bezirke in Bornheim. Seit einiger Zeit haben wir krankheitsbedingt nicht alle Bezirke besetzen können“, sagt Sprecher Achim Gahr. Daher könne es sein, dass Kunden ihre Post nicht „taggleich“ bekommen hätten. Normalerweise gebe es Vertretungen für die Zusteller, aber die könnten ja auch mal nicht da sein, oder es könnten sich Zusteller am Morgen kurzfristig krank melden. Wenn es keine Vertretung gebe, werde die Post unter den Kollegen aufgeteilt.

„Das funktioniert normalerweise auch gut“, sagt Gahr. Es könne aber vorkommen, dass es besonders viel Post gebe oder ein Zusteller durch das zusätzliche Pensum über zehn Stunden Arbeitszeit kommen würde – und dann schafften es die Mitarbeiter nicht, sämtliche Briefe zu verteilen. „Die Kollegen tun ihr Möglichstes“, wirbt Gahr um Verständnis und bittet um Entschuldigung für die verspäteten Zustellungen.

Seit Anfang der Woche seien alle Bezirke in Bornheim aber wieder komplett besetzt: „Es sollte also nun ein Problem der Vergangenheit sein.“ Das will Ute Kleinekathöfer weiter beobachten. Ihr Eindruck: „Das Personalkonzept scheint auf enge Kante genäht zu sein, sonst könnte man solche Ausfälle ja auffangen.“ Immerhin: „Im Moment klappt's mit der Post“, sagt sie.

Die Kunden-Hotline der Post ist unter 02 28/4 33 31 12 zu erreichen. Für Beschwerden können sich Verbraucher auch per E-Mail an die Bundesnetzagentur wenden: verbraucherservice-post@bnetza.de. Derzeit liegen dort zwei Beschwerden aus Bornheim vor.

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