Landeswettbewerb Radschnellweg Bornheim stimmt als letzte Kommune zu

Bornheim · Ja zum Radschnellweg: Die Stadt Bornheim beteiligt sich gemeinsam mit dem Rhein-Sieg-Kreis und der Stadt Bonn am landesweiten Planungswettbewerb Radschnellwege.

Der Planungsausschuss hat Bürgermeister Wolfgang Henseler am Mittwoch beauftragt, die nötigen Mittel ab 2015 in der Finanzplanung zu berücksichtigen. Von rund 1,2 Millionen Euro für den Weg verteilt auf drei Jahre geht die Verwaltung aus. 80 Prozent davon könnten gefördert werden.

Damit blieben insgesamt 240.000 Euro Eigenanteil. Ein Schlupfloch halten sich die Bornheimer Politiker auf Antrag von CDU und Grünen aber offen: Sollten die Kosten für die Radautobahn erheblich steigen, behält sich die Stadt vor, aus dem regionalen Konzept auszusteigen.

Bornheim hat damit als letzte Kommune über die Wettbewerbsteilnahme entschieden; bis Montag müssen die Unterlagen der Jury vorliegen. Bis auf Sankt Augustin haben alle Kommunen dafür grünes Licht gegeben. Die Teilnahme sei durch die Absage nicht gefährdet, teilte der Kreis mit.

Es falle jedoch die Verbindung von Bonn nach Siegburg über Sankt Augustin weg. Kreisplanungsdezernent Michael Jäger: "Wir sind Kämpfer und hoffen, dass wir auch die Stadt Sankt Augustin zu einem späteren Zeitpunkt überzeugen können."

Geplant sind bis dahin Radschnellwege zwischen Bonn und Troisdorf, von Bonn über Alfter bis Bornheim sowie von Siegburg nach Troisdorf. Die Wege sollen dort, wo es möglich ist, vier Meter breit werden. Insgesamt werden die Kosten für die Rad-Routen auf acht Millionen Euro geschätzt.

Für Bornheim ist folgende Route im Gespräch: Von Alfter kommend könnte die Strecke in Roisdorf entlang der Bahnlinie 18 verlaufen und die Brunnenallee überqueren. Dann folgt sie dem Alfterer-Bornheimer Bach, quert die Siegesstraße und führt vorbei am Haltepunkt Bornheim Rathaus.

Im weiteren Verlauf quert sie das Siefenfeldchen und verläuft von dort entlang der Trasse der Linie 18 über die Aeltersgasse und die Straße Om Jeeßeberch bis zur Bahnhaltestelle Bornheim. Diskussionsbedarf sieht die Bornheimer Verwaltung allerdings beim generellen Vorrang des Radverkehrs auf Radschnellwegen, den das Konzept vorsieht.

Am Knotenpunkt Siefenfeldchen sowie an der Brunnenallee sei dies nicht empfehlenswert. "Wir gehen davon aus, dass alle Aspekte noch genau geprüft werden, wenn wir wissen, ob das mit dem Wettbewerb etwas wird", sagte der Erste Beigeordnete Manfred Schier.

Den Antrag des Roisdorfer Ortsvorstehers Harald Stadler (SPD), auf die Wettbewerbsteilnahme zu verzichten, lehnte der Ausschluss ab. Stadler kritisierte die Planung in mehreren Punkten. So seien 1,2 Millionen für einen rund drei Kilometer langen Radweg "ein stolzer Preis".

Außerdem müssten dafür Flächen im Landschaftsschutzgebiet weichen. Die anderen Ausschussmitglieder waren sich einig, dass Bornheim diese Chance ergreifen müsse, um eine Alternative zum Auto zu schaffen.

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