Heinrich-Böll-Schule Bornheim erinnert an die Pogromnacht

BORNHEIM · Zum Gedenken an die sogenannte Reichspogromnacht, die sich nun zum 75. Mal jährt, laden die Stadt Bornheim, die christlichen Kirchen und verschiedene Schulen aus dem Stadtgebiet für Sonntag, 10. November, von 17.30 bis 19 Uhr alle Bornheimer in die Aula der Heinrich-Böll-Schule, Beethovenstraße 57, in Merten ein.

Dort erwartet die Gäste ein Bühnenprogramm, an dem neben den Schulen auch mehrere Jugendeinrichtungen mitwirken, um an die schrecklichen Zerstörungen und Plünderungen jüdischen Eigentums im Jahr 1938 zu erinnern.

Zum Beispiel zeigen Schüler des Bornheimer Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums einen selbst produzierten Film mit Zeitzeugen-Interviews. Die 5. Klasse der Heinrich-Böll-Schule enthüllt ein Denkmal, das sie gemeinsam mit einem Steinmetz geschaffen hat, und die Europaschule stellt die Internetseite vor, die speziell zu diesem Anlass entstanden ist. Außerdem präsentieren die Bornheimer Jugendeinrichtungen ihre Projektarbeiten zum Thema.

Während die Reichspogromnacht in Deutschland auf den 9. November datiert wird, ereigneten sich die antisemitischen Vorfälle gegenüber Juden in Bornheim vor allem am 10. November 1938, an dem auch die Bornheimer Synagoge Opfer eines Brandanschlags wurde. Diese Übergriffe waren der Auftakt zur späteren Verschleppung und Ermordung der Bornheimer Juden. Das jüdische Leben an Rhein und Vorgebirge, das über mehrere Jahrhunderte währte, wurde danach vollständig vernichtet.

Bürgermeister Wolfgang Henseler, der die Gedenkveranstaltung eröffnen wird, erklärt dazu: "Ein Verdrängen und ein Vergessen soll es in der Stadt Bornheim nicht geben. Auch heute noch müssen wir wachsam bleiben und uns entschieden jeder Form der Ausgrenzung entgegenstellen."

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