Bis zu den Knien im Müllberg

Bornheim-Brenig · Von Windeln bis zum Altöl: Helfer des BUND entsorgen am ehemaligen Wiegehaus in Brenig 40 Kubikmeter Unrat.Altölkanister, Autoteile, säckeweise Privatmüll und diverse Grünabfälle entsorgten jetzt Helfer des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in dem leer stehenden ehemaligen Wiegehaus an der Breniger Quarzgrube.

Wie berichtet, wird der BUND das Gebäude in Kürze kaufen. Das bis auf seine Grundmauern zerfallene Haus wurde von Unbekannten als Müllhalde benutzt. Von der Straße nur durch einen Erdwall geschützt und offen zugänglich, weil die Fenster zerschlagen sind, war den Tätern Tür und Tor geöffnet.

Die Entsorgung des etwa 800 Aktenordner umfassenden Altbestandes des insolventen Vorbesitzers, der Quarzwerke Bonn, entwickelte sich zur Großaktion. Nach den ersten Eindrücken war den ehrenamtlichen Helfern schnell klar, dass nicht nur tonnenweise Papierberge, sondern auch eine Vielzahl an Kleidung, Windeln, Tierfutter und sogar Sonderabfälle wie Altöl und Ummantelungen von Starkstromkabeln entsorgt werden mussten.

Dementsprechend fiel die Reaktion von Achim Baumgartner, Vorsitzender des BUND Rhein-Sieg, aus. "Es ist schon erschreckend, mit welcher Selbstverständlichkeit hier auf den vorhandenen Müllberg private Dinge geschmissen worden sind", sagte er. "Durch die Räumungsaktion wollen wir die Grundlage legen, dass zukünftig kein Müll mehr abgeladen wird. Immerhin ist das Gebiet rund um die Quarzgrube schon seit 1992 Naturschutzgebiet, aber darum hat sich scheinbar keiner geschert." Mit Ute Köhler, Elisabeth und Ludger Reining, Andreas Owald und Klaus Schmidt entsorgte er den kniehohen Schutthaufen. Ausgerüstet mit Handschuhen, Schaufeln und Schubkarren entrümpelten sie das Haus und die Außenanlagen.

Die beiden georderten 20-Kubikmeter-Container wurden randvoll gefüllt. Trotz der unerfreulichen Begleiterscheinungen blickt Baumgartner positiv in die Zukunft. "Wo Sauberkeit herrscht, bleibt es meistens auch sauber. Außerdem wollen wir vermehrt Aufklärung leisten, und das Umweltbewusstsein der Bevölkerung für das Naturschutzgebiet an der Quarzgrube stärken." Deshalb hat der BUND Exkursionen geplant. In einem Rundgang soll den Besuchern der zu schützende Naturraum näher gebracht werden.

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