Besinnung bei einem Lichtermeer

BORNHEIM-MERTEN · Vierter "Abend des Lichts" an Sankt Martin in Merten zieht zahlreiche Gläubige in das Gotteshaus. Der Abend des Lichts hat sich mittlerweile zu einer festen Größe im Vorgebirge entwickelt. Angelehnt an die "Nightfever"- Anbetungsabende in der Bonner Kirche Sankt Remigius importierten einige Mertener Gemeindeglieder diese Idee im vergangenen Jahr nach Sankt Martin. Mit wachsendem Erfolg.

Robin und sein Freund Cornelis konnten es kaum erwarten. Hannelore Kloiber verriet, dass ihr neunjähriger Sohn Robin schon den ganzen Tag im wahrsten Sinne des Wortes "Feuer und Flamme" war, um mitzuhelfen, die zahlreichen Kerzen in der Pfarrkirche Sankt Martin für den vierten "Abend des Lichts" anzuzünden. "Robin hatte Sorge, dass er seine Hausaufgaben nicht rechtzeitig fertig bekommen würde", so Hannelore Kloiber weiter, die zum Organisationsteam des besinnlichen Kirchenabends gehört. Hunderte von Besuchern konnten in den drei Veranstaltungen des Vorjahres gezählt werden, im Dezember 2008 reiste sogar Kardinal Meisner aus Köln zu einem Überraschungsbesuch an.

Kloiber zeigte sich erstaunt, dass bereits zu Beginn der zweistündigen Veranstaltung die Kirche äußerst gut gefüllt war: "So etwas hatten wir noch nie." Am Ende wurden mehr als 400 Besucher gezählt. In den zwei Stunden haben viele Menschen, die sonst nicht oder selten zur Kirche gehen, die Gelegenheit für einige Zeit in entspannter Atmosphäre, eine Kerze anzuzünden, den Kontakt zu Gott aufzunehmen oder einfach Ruhe zu finden. "Beim letzten Mal", erinnerte Hannelore Kloiber, "kam eine Frau zu uns, die eben noch im gegenüberliegenden Supermarkt eingekauft hatte, neugierig war und hineinschaute." Sie wollte nur ein paar Minuten bleiben, blieb dann aber bis zum Schluss, in der Hoffnung, dass ihre zuvor eingekaufte Tiefkühlware frisch bleiben würde.

Zu Beginn zog Pfarrer Norbert Prümm, der seit Februar neuer Seelsorger der Gemeinde ist und an der Veranstaltung zum ersten Mal teilnahm, mit den Messdienern ein, setzte die Monstranz auf den Altar und hielt ein Gebet.

Für Livemusik sorgten ein "Minichor", die Solistinnen Mechthild Rottmann (Klarinette), Susanne Meyer (Querflöte), es sangen Carmen Gerstenmeyer und Bernhard Thies. Zum Schluss sang der Kirchenchor Sankt Cäcilia. Die Musik stammte aus dem Repertoire von "Nightfever" und Taizé. Sängerin Katharina Maloney-Fassler, Gründerin des Bonner "Nightfever"-Events wollte ebenfalls auftreten, musste jedoch krankheitsbedingt absagen. Stattdessen sprang für sie Christina Schweflinghaus, ebenfalls von dem Bonner Pendant, ein. Die Besucher hatten die Gelegenheit, ihre Bitten auf Zetteln zu notieren und vor dem Altar in eine Box zu stecken.

Wie gehabt, sorgten erfahrene Mütter im benachten Pfarrheim des Bornheimer Ortes für die Kinderbetreuung. Dort gab es köstliche Pfannkuchen und ein Spielzimmer. So konnten Eltern ihre Sprösslinge gut versorgt wissen und entspannt am "Abend des Lichts" teilnehmen.

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