Mertener Friedhof Beisetzung hinter Kunstwerken

BORNHEIM-MERTEN · Jede Kachel ist anders. Der Asbacher Künstler Alexander Jokisch hat die Platten mit seinen "Lebenslinien" verziert. Nun steht sie auf dem alten Mertener Friedhof, die Stele mit den 84 Urnenfeldern, errichtet von der Deutschen Friedhofsgesellschaft (DFG). Geschäftsführerin Roswitha Könsgen begutachtete die Konstruktion aus Glas und Stahl, die neben der Friedhofskapelle steht.

"Hier können die Hinterbliebenen ganz individuell das Urnengrab gestalten. Material, Dekor, Gestaltung - das alles ist dem Hinterbliebenen überlassen. Doch auch Lebende sollten sich mit ihrem Tod beschäftigen, sich Gedanken machen, wie sie später beigesetzt werden möchten", so Könsgen.

Für Ullrich Rehbann, den Vorstand des Stadtbetriebs Bornheim, zuständig auch für die Friedhöfe, ist das Kunstwerk aus Stahl und Glas ein "optischer Gewinn für den Friedhof, aber auch eine Einnahmequelle für die Stadt". 30 Jahre lang wird die DFG alljährlich einen vierstelligen Betrag überweisen. Die genaue Summe kann Rehbann nicht nennen, sie hängt davon ab, wie viele der 84 Urnenkammern die DFG verkauft.

Die Portajoms (Kunstwort aus "Porta" lateinisch für Tür/Tor, "Jom" alter Name für Kirche/Dom) sollen es den Hinterbliebenen ermöglichen, ohne großen eigenen Aufwand den Verstorbenen in einer sehr individuellen Umgebung beizusetzen. Könsgen zeigte in Merten die stabile Stele, die auch schon einige persönliche Motive und Bilder zeigt.

Für Rehbann muss die stilvolle Vermarktung der 24 Quadratmeter großen Fläche an der Mertener Friedhofskapelle nicht das Ende sein: "Ich könnte mir vorstellen, dass auch in anderen Ortschaften Interesse besteht. Die Nachfrage in Richtung Urnenbestattung und auch anonymer Beisetzung ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Dem werden wir Rechnung tragen."

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