Zum 100. Mal öffnete das "Café Kännchen" Begegnungen von Herz zu Herz

BORNHEIM-WALBERBERG · "Es ist immer schön, sich zu unterhalten. Ich bin alleinstehend und habe Zeit. Das Flair hier gefällt mir, und man kriegt den Nachmittag rum", sagt Sibylle Feibel aus Walberberg.

 Zum Geburtstag eine Torte: Die Damen vom Caritaskreis mit Elisabeth Montenarh (3.v.l.), Sibylle Liebenau (5.v.l.), Andrea Kolb (6.v.l.) und Pfarrer Matthias Genster.

Zum Geburtstag eine Torte: Die Damen vom Caritaskreis mit Elisabeth Montenarh (3.v.l.), Sibylle Liebenau (5.v.l.), Andrea Kolb (6.v.l.) und Pfarrer Matthias Genster.

Foto: Roland Kohls

Seit zwei Jahren kommt die 87-Jährige jeden Mittwoch ins "Café Kännchen" im Haus im Garten an der Sankt-Walburga-Pfarrkirche. Im Winter geht sie zu Fuß, im Sommer fährt sie mit dem Fahrrad zum wöchentlichen Begegnungstreff der Pfarrgemeinde.

Zum 100. Mal hatte das Team des Caritaskreises um Elisabeth Montenarh, ihre Schwiegertochter Christa Montenarh, Andrea Roll und Sibylle Liebenau die Pforten des "Kännchens" geöffnet. Auf den elf weißen Gartentischen standen als Schmuck Maiglöckchen, auf einem Seitentisch wurde selbst gebackener Kuchen angeboten.

Ob Erdbeer- oder Stachelbeerbaiserkuchen, Waffeln oder Marzipantorte - die rund 30 Gäste ließen es sich schmecken und kamen dabei mit dem Nachbarn ins Gespräch. Für Kaffee und Kuchen spenden die Gäste, je nach Ermessen, so viel sie möchten. "Das ,Café Kännchen' ist ein Caritas-Café, weil es in seiner Spendenkanne Geld sammelt für die Gemeinde-Caritas. Außerdem meint das Wort Caritas die gelebte Nächstenliebe. Und in unserem Café gibt es viele Begegnungen von Herz zu Herz", erklärte Elisabeth Montenarh (65) die Intention des Cafés.

Auch für Hans Dieter Wirtz, Pressesprecher der Pfarrgemeinde Sankt Walburga, soll das Café ein weiteres ergänzendes Angebot der Gemeinde zur Seniorenbegegnung sein. Denn nicht nur ältere Frauen und Männer nutzen die Gelegenheit zum Schwätzchen. Auch junge Frauen mit ihren Kindern wie Christina Sommersberg besuchen das Café regelmäßig. 20 Helfer gehören dem Team "Café Kännchen" mittlerweile an. Der "gute Geist" ist dabei Hildegard Stutzke (72), die auch, wenn sie nicht als Helferin Dienst hat, sondern selbst Gast ist, mit anpackt, Tische abräumt oder Kaffee kocht.

Die jüngsten Helferinnen sind Paula Roder und Mia Montenarh (beide 16). "Wir kennen hier alle aus dem Dorf und können uns unterhalten. Es ist hier gemütlicher als in einem normalen Café", sind sie sich einig. Mit den Einahmen hat das Team schon einigen bedürftigen Familien und Alleinstehenden geholfen. Elisabeth Montenarh: "Wir hören immer, wenn irgendwo etwas benötigt wird."

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