SSV Merten Bau einer Multifunktionshalle mit Schwimmbad geplant

BORNHEIM-MERTEN · Die Stadt Bornheim soll sich am Bau einer Multifunktionshalle des SSV Merten beteiligen. Das forderte der Vorsitzende des Sportvereins, Theo Riegel, in der jüngsten Sitzung des Sportausschusses. Dort stellte er zusammen mit Planer Ludwig Dederichs den aktuellen Stand des Projekts vor.

 Auf dem Sportplatz des SSV Merten am Rüttersweg: Der Vorsitzende Theo Riegel zeigt die Pläne zum Projekt.

Auf dem Sportplatz des SSV Merten am Rüttersweg: Der Vorsitzende Theo Riegel zeigt die Pläne zum Projekt.

Foto: Wolfgang Henry

Wie berichtet, sollen unter einem Dach ein Schwimmbad, eine kleine Turnhalle sowie Sanitär- und Umkleideräume Platz finden. Für den Verein würde das gleich mehrere Probleme auf einmal lösen. So benötigt der Club, der in die Landesliga aufgestiegen ist, laut Planer Dederichs dringend neue Umkleide- und Duschräume. Das Sportlerheim sei 23 Jahre alt und die Technik in die Jahre gekommen.

Ein Neubau auf der Westseite sei mehrfach an rechtlichen Problemen gescheitert. Der nun avisierte Komplex auf der Südseite hätte außerdem den Vorteil, den Platz besser zur vorhandenen Bebauung abzugrenzen, da Anwohner über Lärmbelästigung beim Spielbetrieb klagten, so Dederichs. Außerdem seien Hallenzeiten in Merten knapp, unterstrich Riegel. Denn wegen der Arbeitsgemeinschaften der Offenen Ganztagsgrundschule (OGS) könne das Kinderturnen frühestens ab 16 Uhr angeboten werden.

Die Kurse endeten teilweise erst um 19 Uhr, was für das Kinderturnen grenzwertig sei, so der Vorsitzende. Darüber hinaus muss sich der SSV eine neue Bleibe in Sachen Aquakurse suchen. Diese werden bisher im Schwimmbad des Reha-Zentrums im Mertener Krankenhaus Zur Heiligen Familie angeboten, das voraussichtlich 2015 geschlossen werden soll. Zurzeit besuchen mehr als 150 Personen die SSV-Kurse, hinzu kommen weitere 100 Teilnehmer anderer Vereine. Ein Ausweichen ins Bornheimer Hallenfreizeitbad sei nicht möglich.

Die Kosten für den Neubau werden voraussichtlich rund eine Million Euro betragen. "Das ist eine Summe, die einen schon die Augenbrauen hochziehen lässt", sagte Theo Riegel. Aber eine detaillierte Kalkulation zeige auch Chancen. Aktuell generieren die Kurse Gebühren von rund 40.000 Euro, wobei die Teilnehmer laut einer Umfrage auch bereit wären, höhere Gebühren in Kauf zu nehmen.

Des Weiteren könnten in einer eigenen Schwimmhalle mehr Aquakurse angeboten werden als bisher und so die lange Warteliste abgearbeitet werden. Zudem könnten dort dann auch andere Vereine ihre Kurse anbieten und die Mertener Schulen ihr Schulschwimmen. Zurzeit fahren die Schüler ins Hallenbad nach Bornheim. Von zwei Schulstunden Schwimmen blieben abzüglich Fahrzeit, Duschen und Umziehen nur eine halbe Stunde Unterricht übrig. Mit einem Anteil von 20 bis 25 Prozent soll sich die Stadt Bornheim an den Kosten beteiligen.

Das sei die Forderung der Banken, die der Sportverein angesprochen habe, so Riegel. Diese wollen die Kommune mit im Boot haben, erklärte er. Natürlich wisse er um die enge finanzielle Situation der Stadt, allerdings müsse die Beteiligung auch nicht sofort erfolgen, sondern könne auf die folgenden Jahre verteilt werden. Riegel machte klar, dass die Zeit knapp sei. Das Schwimmbad im Mertener Krankenhaus schließe deutlich früher als die Klinik, und zwar voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte.

Die Vertreter der Fraktionen zeigten sich grundsätzlich offen und wollen sich nun intern beraten. Allerdings gaben sie zu bedenken, dass eine Unterstützung des SSV auch bei anderen Vereinen Begehrlichkeiten wecken könnte. Bürgermeister Wolfgang Henseler machte darauf aufmerksam, dass das Thema erst in den Haushaltsberatungen für 2015 entschieden werden könne. Allerdings hat die Stadt im aktuellen Etat bereits 19 000 Euro unter anderem für die Planung des Schwimmbads eingestellt. Die Ausschussmitglieder nahmen das Thema zur Beratung in die Fraktionen.

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